Eigentlich gäbe es keinen Zweifel daran, dass sich der russische Präsident Wladimir Putin in seiner Residenz bei Moskau aufhält. Fotos zeigen ihn in seinem Büro: an der Wand Russlands Wappen, ebenso auf dem Bleistifthalter. Der Raum sieht aus, wie immer – exakt. Doch es ist eine Attrappe.
In Wirklichkeit nämlich soll sich Putin in Sotschi am Schwarzen Meer befinden, wie die Rechercheplattform «Proekt.media» schreibt. Seinen Aufenthaltsort will der Kreml offenbar mit allen Mitteln vertuschen. Also liess man sein Büro in der Hauptstadt identisch nachbauen.
Termine in Sotschi statt Moskau
Mehrere Treffen im Herbst haben laut «Proekt.media» in eben dieser Büro-Kopie stattgefunden: Jenes mit Andrej Kostin, dem Chef der Staatsbank, am 29. Oktober. Zuvor hatte der Kreml noch angegeben, die Besprechung finde in Moskau statt.
Dasselbe gilt für einen Termin am 2. November. Im Nachhinein erscheint das sinnvoll, da Putin am 3. November nicht von Moskau, sondern von Sotschi aus zu einem Treffen nach Petersburg aufbrach. Damals erkannte keiner den Homeoffice-Trick.
Gerüchte um schwere Krankheit
Aber warum das alles? «Proekt.media» zitiert einen Insider: «Alle erwarteten eine zweite Welle der Pandemie. Und in solchen Augenblicken soll das Volk in der Vorstellung des Kremls denken, der Präsident sei in der Hauptstadt.»
Und was macht Putin in Sotschi? Darauf hat der Insider keine Antwort. Aktuell kursieren aber Gerüchte, der Präsident solle schwer krank sein. So müsse er Medikamente gegen Parkinson und Antidepressiva einnehmen, zudem unterziehe er sich einer Krebstherapie, heisst es aus Ex-Geheimdienstler-Kreisen. (hah)