Welche Rolle spielt Elon Musk (51) beim Verschwinden des Titanic-U-Boots Titan? Seine Firma lieferte offenbar Technologie für das U-Boot – doch seit dem Verschwinden hat sich Musk noch kein einziges Mal geäussert.
Blick erklärt, was bislang über die Zusammenarbeit zwischen der U-Boot-Firma und Musks Unternehmen Starlink bekannt ist und wie die Satelliten-Technologie funktioniert.
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Was ist über die Zusammenarbeit bekannt?
Drei Wochen vor der Mission, bei der fünf Personen verschollen sind, twitterte Ocean Gate, dass Starlink dem Unternehmen bei den Tauchgängen mitten im Ozean helfen würde. «Obwohl wir uns mitten im Nordatlantik befinden, verfügen wir über die Internetverbindung, die wir brauchen, um unsere Titanic-Tauchoperationen zu einem Erfolg zu machen – vielen Dank Starlink», schrieb der Twitter-Account von Ocean Gate. Starlink vergab dafür ein Like.
Aktuell ist nicht bekannt, ob Starlink eine Rolle beim Verschwinden der Titan oder beim Kommunikationsverlust spielte oder ob Starlink bei dieser Mission in irgendeiner Weise verwendet wurde. Es ist auch unklar, ob SpaceX, das Unternehmen hinter Starlink, und Ocean Gate, weitergehende finanzielle oder geschäftliche Beziehungen haben. Das schreibt der «Business Insider». Weder SpaceX noch Musk haben sich bislang zu dem Verschwinden des Bootes geäussert.
Unklar ist indes auch, inwieweit die Technologie wirklich geholfen hat bei der Mission. Wie verschiedene Experten auf Twitter schreiben, könnte die Satelliten-Technologie unter dem Wasser gar nicht eingesetzt werden. Ob Starlink die Titan vor dem Untergang hätte retten können, ist fraglich.
Wie funktioniert Starlink?
Diese Grafik erklärt, wie das Starlink-Internet funktioniert.
Bei Starlink-Internetverbindungen werden Daten via Satellit übertragen. Dafür hat Musks Raumfahrtkonzern seit 2019 rund 2300 Satelliten in den Erdorbit geschossen. Das Satelliten-Netzwerk soll, so Musks Vision, irgendwann insgesamt 42'000 Satelliten umfassen. Satelliten-Internet hat den Vorteil, dass es nicht von Mobilfunk-Masten auf dem Boden abhängig ist. So ist ein Einsatz auch an abgelegenen Orten möglich.
Am Boden braucht es für das Satelliten-Internet ein Empfangsgerät. Dieses verbindet sich mit dem nächsten Satelliten. Der Empfänger richtet die einer TV-Satellitenschüssel ähnelnde Empfangsvorrichtung automatisch auf einen verfügbaren Satelliten aus und schon steht die Verbindung.
Wo wird Starlink bereits eingesetzt?
Starlink ist mittlerweile auf allen sieben Kontinenten und in 34 Ländern aktiv. Der Dienst ist in ganz Europa, weiten Teilen Nordamerikas und Südamerikas, Australien, Neuseeland, Japan und in Nigeria verfügbar. Auch in der von Russland überfallenen Ukraine waren die Starlink-Satelliten schon aktiv und versorgten die Ukrainer mit Internet, wenn andere Kommunikationswege beschädigt waren. In der Schweiz ist es ebenfalls verfügbar.
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Was kostet Starlink in der Schweiz?
Die Starlink-Hardware kostet einmalig 300 Franken. Das Abo für den Internetdienst kostet 66 Franken pro Monat. Die Wahl fällt dabei leicht: Es gibt nur eins – mit unbegrenztem Datenvolumen. Das Vergleichsportal Comparis empfiehlt zudem, den massiv höheren Stromverbrauch mit einzuberechnen. Dieser ist rund 30 Mal höher als bei einem herkömmlichen Internet-Router.
Was sind die Vor- und Nachteile von Starlink?
Starlink hat drei entscheidende Vorteile: die einfache Bedienung, ein kontinuierlicher Datenfluss und die beeindruckende Internet-Geschwindigkeit.
Diverse Fragen sind allerdings noch ungeklärt: Was passiert, wenn das private Starlink-Projekt dereinst verkauft wird und in die falschen Hände gelangt? Wenn beispielsweise totalitäre Staaten auf das erdumspannende Netzwerk zugreifen können?
Zudem gibt es im Bereich des Satelliten-Internets nur wenige Konkurrenten. Das verschafft Starlink eine Art Monopol-Stellung.
Ein weiterer Nachteil: Musk müllt mit seinen privaten Satelliten unseren Orbit voll. Schon nach fünf Jahren geben sie ihren Geist auf. Ständig müssen also neue Satelliten ins All geschossen werden.
Andere Satelliten könnten durch die Starlink-Flugkörper gefährdet werden. Auch astronomische Beobachtungen von der Erde aus würden schwerer.