«Ich tue es für sie», sagt André Belibi Eloumou (36) aus Genf zu Blick. Und meint damit seine Tochter Kira (11), die an Autismus leidet, einer Entwicklungsstörung – ihr fällt es etwa schwer, sich zu unterhalten oder Sachen zu verstehen. «Sie soll wissen, dass es nicht darauf ankommt, wie sie ist, sondern dass sie erreichen kann, was immer sie sich vornimmt und dass es nicht auf die Verfassung ankommt, wenn man im Leben was tun will», erzählt er dem kanadischen Nachrichtensender «CTV News» weiter.
Und das, was er tun will, hat es in sich: Der Extremsportler, Mindset Coach und Personal Trainer hat es sich in den Kopf gesetzt, über drei Stunden in einem Eisbad auszuharren – der aktuelle Weltrekord beträgt drei Stunden und 28 Sekunden. «Ich bin bereit für diese Herausforderung», sagt er. «Es ist eine Kopfsache.»
Er joggt halb nackt durch den Schnee
Für sein Training ist der Schweizer nach Kanada in die Stadt Calgary gereist. Denn dort herrschen zu dieser Jahreszeit Minustemperaturen, noch bis vor Kurzem waren es rund minus 30 Grad. Nur mit Shorts und Schuhen bekleidet, joggt er dieser Tage bei Eiseskälte stundenlang durch den Schnee.
André Belibi Eloumou hat viele Freunde in Calgary, weil er dort die Uni besucht hat. Einer davon ist Pacifique Mangapi, der auch als sein Coach wirkt. «Wir meditieren viel und machen Atemübungen, ausserdem konzentrieren wir uns auf Kraft- und Ausdauertraining», sagt Mangapi. «Dabei legen wir den Fokus auf die Bauchmuskeln.»
Schon vor zwei Jahren hat Belibi Eloumou angefangen, Eisbäder zu nehmen. Mittlerweile kann er über eine Stunde in Wasser und Eis bleiben: «Eine Stunde und 21 Minuten», wie er sagt. Ausserdem sei er in der Lage, ganze 22 Kilometer barfuss im Schnee zu rennen.
Zum Eisbad in die Plexiglas-Box
Allerdings wird das Weltrekord-Eisbaden dann nicht im Wasser stattfinden, sagt der Genfer. Sondern in einer Plexiglas-Box. «Ich werde darin stehen und bis zu den Schultern mit Eis bedeckt sein.» Austragungsort des Wettbewerbs ist Genf, dieser findet Ende Jahr statt.
Bis dahin macht Belibi Eloumou noch Höhentraining in den Schweizer Bergen, in Zermatt VS und Grindelwald BE. Dafür kehrt er am Samstag in sein Heimatland zurück. Vor allem kümmert er sich auch um eine Spendenaktion, die er gegen Autismus ins Leben gerufen hat. Sein grosses Ziel: Bewusstsein für die Entwicklungsstörung schaffen. (tva)