Er ist wieder da! Andri Ragettli gibt dieses Wochenende sein Comeback. In Font Romeu (Fr) wird der Freeski-Star erstmals seit über neun Monaten nach seiner schweren Knieverletzung wieder in einem Wettkampf starten. Wie stimmt er sich darauf ein? Mit einer beinharten Challenge barfuss im Schnee.
«Es war ein langer und holpriger Weg zurück», sagt Ragettli in seinem Video-Blog. Wir erinnern uns: Als frischgebackener Slopestyle-Weltmeister stürzte er im Big-Air-Wettbewerb schwer und verletzte sich das hintere Kreuzband, das Innenband und den Meniskus. Der Plan fit für die olympischen Spiele zu werden, scheint nun aufgegangen zu sein.
Die vergangene Zeit beschreibt er, als die «härteste Challenge meiner Karriere». Das will was heissen, denn der 22-Jährige ist bekannt für seine verrückten Herausforderungen. Sei es 100 Kilometer in gut zehn Stunden zu joggen oder ein 30-minütiges Eisbad zu nehmen. Erst diese Woche zeigte Ragettli erneut, dass ihm eisige Kälte nichts auszumachen scheint.
Planänderung nach fünf Kilometern
Nur in kurzen Hosen und Winterkappe gekleidet, will der zweifache X-Games-Sieger fünf Kilometer barfuss durch den Schnee rennen. Nach und nach tastet er sich vier Tage lang heran, gewöht die Füsse und den Körper an die frostigen Temperaturen ohne jeglichen Schutz. Dann ist es soweit. Es schneit in Flims an diesem Tag sogar, dies hält den Bündner aber nicht auf. Als er es schliesslich geschafft hat, sind die fünf Kilometer nicht genug. «Ich fühle mich im Flow und verdopple die Distanz».
Nach 10,3 Kilometern hat er es schliesslich geschafft – innerhalb einer knappen Stunde. Die Blasen an seinen malträtierten Füssen entdeckt er erst, als er fertig ist, da jegliches Gefühl in den Beinen verloren ging. Trotz anschliessenden Schmerzen sei er glücklich die Herausforderung gemeistert zu haben.
Nun gilt es aber wieder seine waghalsigen Stunts im Schnee zu zeigen. Nächste Woche gehts für Ragettli an die X-Games nach Aspen (USA), wo er als Titelverteidiger im Big Air antritt, bevor die Reise nach Peking bevorsteht. Sollte Ragettli in der kurzen Zeit den Tritt finden, ist er dort einer unserer grossen Medaillen-Hoffnungen. (smi)