Ende August 2023 steuerte der russische Armeehelikopter-Pilot Maxim Kusminow (†29) einen Transporthelikopter Mi-8 in ukrainisches Territorium. Er floh aus Russland in die Ukraine und lief über: ein Coup für den ukrainischen Geheimdienst.
Kusminows Familie erhielt 500'000 US-Dollar und war vorab in Sicherheit gebracht worden. Nun scheint Kusminow jedoch ermordet worden zu sein. Ein ukrainischer Regierungssprecher bestätigt seinen Tod. Spanische Medien hatten am vergangenen Mittwoch berichtet, ein Ukrainer sei in der Region Alicante an der Ostküste Spaniens mit fünf Schüssen ermordet worden. Die spanische Polizei hat jedoch die Identität des Getöteten nicht bestätigt. Die Ermittlungen würden in alle Richtungen laufen.
Militärgeheimdienst der Ukraine bestätigt Tod
Kurz darauf wurde in einem Nachbarort ein ausgebranntes Auto gefunden. Russlands staatliche Nachrichtenagentur Tass verbreitete – noch vor der Bestätigung durch die ukrainische Regierung – die Nachricht vom Tod Kusminows unter Verweis auf spanische Medien.
Der ukrainische Militärgeheimdienst behauptet, Kusminow habe am 23. August 2023 in der Ukraine einen russischen Mi-8-Helikopter gekapert. Er sagte, er habe sich selbst an die ukrainische Seite gewandt, weil er sich nicht an der russischen Invasion beteiligen wollte. Später sagte Kusminow, er habe andere Besatzungsmitglieder überredet, sich zu ergeben, aber diese hätten sich «ein wenig aggressiv verhalten» und seien getötet worden. Er sagte, der Helikopter sei beschossen worden, als er die Grenze überquerte. Der Pilot sei davon ausgegangen, dass die Schüsse von der russischen Seite kamen.
Dies stellte für die russische Regierung rund um Wladimir Putin (71) eine Schmach dar. Kusminow wurde zum Staatsfeind erklärt. Im Oktober 2023 berichtete der Korrespondent Sergei Zinin im Fernsehsender Rossija 1, dass russische Spezialdienste den Befehl erhalten hätten, Kusminow zu töten. (ene)