Eine Reihe von neuen Fotos zeigt die Bedingungen in einem Mega-Gefängnis in El Salvador, das gebaut wurde, um Bandenmitglieder der gewalttätigsten kriminellen Organisationen des Landes festzuhalten. Die riesige Anlage in Tecoluca kann etwa 40'000 Gefangene aufnehmen.
Die von der Regierung El Salvadors veröffentlichten Fotos zeigen zahlreiche am ganzen Körper tätowierte Häftlinge, die in das Hochsicherheitszentrum gebracht werden. Mehr als 2000 Bandenmitglieder aus Gefängnissen im ganzen Land wurden am Dienstag neu in das Mega-Gefängnis verlegt. Die meisten von ihnen sind Mitglieder der grössten Banden des Landes, MS-13 und Barrio 18.
Beispiellose Kampagne
Präsident Nayib Bukele (42) geht mit einer beispiellosen Kampagne gegen die mit Drogen handelnden Gangs in seinem Land vor. Die Behörden haben in den letzten zwei Jahren mehr als 70'000 Menschen inhaftiert, um die Strassenkriminalität auszurotten.
Die Insassen des Gefängnisses müssen ihr Essen wie Reis, Nudeln oder Eier mit den Händen essen, da die Wärter befürchten, dass sie das Besteck in tödliche Waffen verwandeln könnten. Die Häftlinge dürfen ihre Zellen nur für eine halbe Stunde pro Tag verlassen und nur mit ihrem eigenen Körpergewicht trainieren, da die Behörden nicht wollen, dass sie sich gegenseitig mit Gewichten und Hanteln erschlagen.
Einst gefährlichstes Land der Welt
Menschenrechtsaktivisten kritisieren die Verhältnisse in dem Mega-Gefängnis in El Salvador. In diesem Jahr sollen bereits 174 Insassen gefoltert und getötet worden sein. Der Menschenrechtsbeauftragte des Landes erklärte, die Rechte der Häftlinge würden respektiert.
Das harte Durchgreifen von Bukele, der seit 2019 im Amt ist, zeigt Wirkung: Die Zahl der Tötungsdelikte in El Salvador ist im Jahr 2022 um fast 57 Prozent zurückgegangen – eine erhebliche Verbesserung für ein Land, das lange als gefährlichstes Land der Welt galt.
