Andrew Brown Jr. ist 40, Familienvater und schwarz. Nun ist der Afroamerikaner, der in Elizabeth City im Bundesstaat North Carolina wohnte, tot. Er wurde bei einem Polizeieinsatz erschossen. Als auf ihn geschossen wurde, war Brown unbewaffnet.
Der Vorfall ereignete sich als Beamte einen Durchsuchungsbefehl ausführten, erklärte der Sheriff im Bezirk Pasquotank, Tommy Wooten, am Mittwochnachmittag (Ortszeit). Bei der Durchsuchung sei es um das spätere Opfer, Andrew Brown Junior, gegangen. Der Sheriff machte allerdings keine genaueren Angaben zum Hergang der Tat oder zum Grund für den Durchsuchungsbefehl gegen Brown.
Brown stieg in sein Auto, dann wurde geschossen
Nach örtlichen Medienberichten soll der unbewaffnete 40-jährige Familienvater während der Durchsuchung in sein Auto gestiegen sein und wollte wegfahren. Daraufhin sei geschossen worden, sagten Familienmitglieder.
Der Vorfall wird nun von der zuständigen Behörde des Bundesstaats untersucht. Der Beamte, der die Schüsse feuerte, ist bis auf Weiteres beurlaubt, wie Wooten erklärte. Bezirksstaatsanwalt Andrew Womble versprach eine eingehende Untersuchung.
Tötung einen Tag nach Floyd-Urteil
Der Vorfall ereignete sich nur einen Tag nach der Verkündung des Schuldspruches gegen den weissen Ex-Polizisten Derek Chauvin (45) im Fall des getöteten Afroamerikaners George Floyd (†46) im Bundesstaat Minnesota.
Die Tötung des unbewaffneten 46-Jährigen vor knapp einem Jahr hatte in den USA zu Massenprotesten gegen Rassismus und Polizeigewalt geführt. Ebenfalls am Dienstagnachmittag erschoss ein Polizist im Staat Ohio eine 16-jährige Schwarze, die Videoaufnahmen zufolge mit einem Messer bewaffnet war.
Allein im vergangenen Jahr wurden in den USA nach Daten der «Washington Post» 243 Schwarze von der Polizei erschossen. Noch am Tag der Verurteilung von Derek Chauvin wurde eine 16-Jährige Afroamerikanerin in den USA erschossen. (euc/SDA)