Eigenheim zum Schnäppchenpreis
Italien verkauft Häuser für 1 Euro – das musst du wissen

Italienische Dörfer buhlen um Einwohner. Deshalb verkaufen Gemeinden Häuser für einen symbolischen Euro. Der Haken: Man muss sie renovieren – und dafür tief in die Tasche greifen.
Publiziert: 18.05.2023 um 19:35 Uhr
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Aktualisiert: 22.05.2023 um 13:50 Uhr
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Italien will Dörfern und Gemeinden wieder Leben einhauchen.
Foto: Casea1euro.it
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Jenny WagnerRedaktorin News

Die Mietpreise steigen, Wohnungen werden knapper, ein Haus zu kaufen scheint nahezu unmöglich. Den Traum vom Eigenheim kannst du dir in der Schweiz nicht erfüllen?

In Italien gibt es Häuser für gerade mal einen Euro. Wann das Angebot zu schön ist, um wahr zu sein und wie du dein Traumhaus bei unserem südlichen Nachbarn ergatterst – Blick erklärt.

So lockte Sizilien mit Häuser für einen Euro
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Schnäppchen an Traumlage:So lockte Sizilien mit Häuser für einen Euro
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Was sind 1-Euro-Häuser?

Die Idee ist simpel: Die Gemeinde übernimmt die Häuser, weil sich Zweitwohnsitze für viele Italiener steuerlich nicht lohnen. Anschliessend verkauft sie die Häuser für einen symbolischen Euro an Menschen aus aller Welt – unter der Bedingung, dass sie das Haus renovieren.

Aber Vorsicht: Bei den Häusern zum Schnäppchenpreis handelt es sich um Bruchbuden in Dörfern, die teilweise nur schwer erreichbar sind. In manchen Fällen sind von Erdbeben und Fluten nur noch Ruinen übrig. Doch spätestens seit BBC und CNN in Videoformaten zeigen, wie man die Häuser umbauen kann, ist der Run auf die Billighäuser gross.

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Warum gibt es in Italien die Häuser für einen Euro?

Den Gemeinden fehlen die Einwohner, denn die jungen Italiener wollen ihr Glück in Städten wie Rom, Mailand, Florenz oder Neapel versuchen. Um Geisterdörfer zu vermeiden, bieten die Gemeinden die Ruinen für einen Euro auf der Webseite Casea1euro.it an.

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Das musst du vor dem Kauf wissen

Doch wie funktioniert es? Um ein Haus für einen Euro zu ergattern, gibt es keine Einkommens- oder Vermögensgrenze. Interessierte müssen der Gemeinde schreiben und ein Formular ausfüllen. Antwortet die Gemeinde, sollte man am besten auch persönlich vorbeischauen. Dann verpflichtet man sich, Kosten für Notar, Registrierung und Übertragung der Immobilie zu übernehmen.

Innerhalb von zwei Monaten muss man mit den Bauarbeiten anfangen. Spätestens nach einem Jahr sollte die Renovierung beendet sein. Experten schätzen die Renovierungskosten auf mindestens 25'000 Euro, schreibt die «Süddeutsche Zeitung». Und: Man muss eine Bürgschaft von 1000 bis 5000 Euro bezahlen. Weiterverkaufen kann man das Haus erst nach Ablauf einer Frist.

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Wie hoch sind die Steuern?

Nicht-Italienische Staatsbürger müssen eine italienische Steuernummer beantragen. Dafür muss man sich an die italienische Steuerbehörde wenden. In Italien muss jedes Haus versteuert werden, unabhängig davon, ob man darin lebt oder nicht. Ein Gespräch mit einem Steuerberater ist deshalb unbedingt zu empfehlen.

Die gute Nachricht: Der italienische Staat hat ein grosses Interesse daran, den Dörfern wieder mehr Leben einzuhauchen. Und dafür zahlt er auch: für die Renovierung gibt es Sanierungs- und Baubeihilfen.

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Darf man die 1-Euro-Häuser vermieten?

Ein Blick ins Kleingedruckte ist unbedingt nötig, denn manche Gemeinden verlangen, dass man das Haus aktiv bezieht und nicht nur als Ferienwohnung nutzt. Aber: In anderen Fällen kann man es auch als Airbnb weitervermieten oder ein Hotel einrichten. Schliesslich hat die Gemeinde ein Interesse daran, wenn es mehr Tourismus in der Region gibt.

Obwohl die Dörfer oft schlecht erreichbar sind, befinden sich einige von ihnen nur einen Katzensprung von tollen Städten mit guter Infrastruktur entfernt. Zu Zeiten der Inflation und da viele im Home-Office arbeiten können, lohnt sich das 1-Euro-Haus als teures Hobby und DIY-Projekt. Klar ist: Auch inklusive Renovierungskosten ist es günstiger als ein Haus in der Schweiz.

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