900 Objekte stehen leer
Sizilianisches Dorf verkauft jetzt Häuser für einen Euro

Mit dem letzten Euro lieber einen Kaffee oder ein Haus kaufen? Vor dieser Wahl steht man jetzt in einem sizilianischen Dorf.
Publiziert: 26.04.2021 um 16:51 Uhr
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Aktualisiert: 07.05.2021 um 15:57 Uhr
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Castiglione de Sicilia ist ein malerisches Dörfchen am Fusse des Ätna-Vulkans auf der italienischen Insel Sizilien.
Foto: Shutterstock

Am Fusse des Vulkans Ätna, nur einen Katzensprung von der Ostküste und der Stadt Taormina entfernt, liegt ein idyllisches sizilianisches Dorf: Castiglione di Sicilia. Weil dort rund 900 Häuser leer stehen, werden sie nun zum Schnäppchen-Preis verkauft. Ab einem Euro kann man dort Eigentümer eines Sommerdomizils werden.

Mit diesem Projekt möchte der Bürgermeister Antonino Camarda seinem Dorf neues Leben einhauchen. Denn: Die Population in Castiglione schrumpfte seit Beginn des 20. Jahrhunderts von 14'000 auf 3000 Bewohner. Die Menschen haben viele malerische Häuser zurückgelassen, die teils sogar noch aus der Renaissance stammen, erklärt Camarda gegenüber «CNN»: «Wir haben ein riesiges architektonisches Erbe zu retten, vollgepackt mit Geschichte.»

Neues Leben im menschenleeren Bergdorf

Die meisten der verlassenen Gebäude stehen in der Altstadt. Einige befinden sich in ruinenartigem Zustand und werden deshalb zu einem Symbolpreis von einem Euro verkauft. Die besser erhaltenen Häuser können zu einem Preis von 4000-5000 Euro (umgerechnet bis zu rund 5500 Franken) erworben werden.

Der Versuch, mit Ein-Euro-Häusern frischen Wind in ein Dorf zu bringen, ist in Italien nichts Neues. Bürgermeister Camarda möchte jedoch, anders wie seine Vorbilder, nicht alle Häuser zu Spottpreisen verscherbeln. Stattdessen werden die Preise anhand der Lage und des Zustands festgesetzt. Zur Auktion kommt es bei mehreren Interessenten für ein Objekt.

Renovierung innerhalb von drei Jahren

Beim Kauf eines Hauses in Castiglione verpflichtet sich der Käufer dazu, sein Objekt innerhalb von drei Jahren zu renovieren. Eine Kaution zur Garantie muss allerdings nicht hinterlegt werden. Stattdessen soll eine Versicherungspolice über 4000 Euro (umgerechnet rund 4400 Franken) abgeschlossen werden. Laut Camarda sei das dem Käufer gegenüber «fairer».

Zu den guten Preisen kann auch noch der «Superbonus» der italienischen Regierung abgesahnt werden: 110 Prozent Steuergutschriften für Renovierungen, die Häuser umweltfreundlicher machen. (aua)


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