In der Schweiz stehen 72'294 Wohnungen leer. Laut der Mitteilung des Bundesamts für Statistik (BFS) vom September ist dies der höchste Leerstand seit 20 Jahren. Die Leerstandsquote beträgt 1,6 Prozent. Der Grund: Es wird mehr gebaut, als die Bevölkerung wächst.
Ebenfalls ein grosses Leerstandsproblem hat Japan, wie das Nachrichtenportal CNBC berichtet. Dort allerdings liegen die Gründe etwas anders. Die japanische Bevölkerung wird immer älter und schrumpft. In der Folge leeren sich Dörfer und sogar Städte. Allen Anzeichen zufolge wird sich das Problem in den nächsten Jahrzehnten noch verschlimmern.
Renovationsbedürftige Schnäppchen
Wer heute noch kein Haus und keine Wohnung hat, kann von der Entwicklung profitieren. Denn Wohnraum wird günstiger. Sogenannte Akiya – japanisch für verlassene Häuser – gibt es zum Teil sogar gratis. Einzig Steuern und Vermittlungsgebühren müssen zukünftige Häuschenbesitzer zahlen. Zurzeit gibt es Häuser zum Preis zwischen rund 4000 und 180'000 Franken.
Die Häuser selbst mögen Schnäppchen sein. Geld brauchen die Käufer aber für Renovationen, denn oft sind die verlassenen Immobilien alt und renovationsbedürftig. Je nach Gegend bieten die lokalen Behörden Zuschüsse für solche Renovationsarbeiten an.
Sogar die Hauptstadt hat ein Leerstandsproblem
Angeboten werden sie auf Akiya-Banken, spezialisierten Webseiten. Dahinter stecken oft lokale Regierungen und Gemeinden. Ihr Ziel ist es, das Angebot und die Nachfrage besser zu verknüpfen. Und wieder mehr Leute in ihre Orte zu locken.
Selbst in der Hauptstadt Tokio ist der Leerstand beträchtlich. 2013 betrug die Quote 11,1 Prozent. Noch stärker betroffen sind ländliche Gegenden. In ganz Japan lag die Zahl der verlassenen Immobilien bei über 8 Millionen, was eine Quote von 13,5 Prozent bedeutet.
Laut japanischen Experten wird sich das Problem weiter zuspitzen. Sie rechnen für 2033 mit einem Leerstand von über 20 Prozent. Das heisst: Eines von fünf Häusern wird unbewohnt sein.