Drohende Flüchtlingskrise
Erdogan lehnt EU-Hilfe für Flüchtlinge in Milliardenhöhe ab

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat nach eigenen Angaben EU-Hilfen in Höhe von einer Milliarde Euro zur Bewältigung der Flüchtlingskrise in seinem Land abgelehnt.
Publiziert: 04.03.2020 um 09:05 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2020 um 14:22 Uhr
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Erdogan hatte am Samstag angekündigt, Flüchtlinge mit dem Ziel EU die türkischen Grenzen passieren zu lassen.
Foto: keystone-sda.ch

«Wir reden mit ihnen. Sie sagen uns: ‹Wir schicken euch eine Milliarde Euro›, teilte Erdogan mit Blick auf Verhandlungen mit der EU am Montag vor Journalisten in Ankara mit. Dann fügte er hinzu: «Wen wollen sie hereinlegen? Wir wollen dieses Geld nicht.»

Erdogan äusserte sich während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem bulgarischen Ministerpräsidenten Boiko Borissow. Themen des bilateralen Treffens waren laut einer Erklärung Borissows die Krise in Syrien und der «Migrationsdruck in der Region».

Erdogan lässt Flüchtlinge passieren

Erdogan hatte am Samstag angekündigt, Flüchtlinge mit dem Ziel EU die türkischen Grenzen passieren zu lassen. Er begründete sein Vorgehen damit, dass die EU sich nicht an den im März 2016 geschlossenen Flüchtlingspakt halte.

Seither versuchten tausende Flüchtlinge, über die türkisch-griechische Grenze in die EU zu gelangen. Griechische Grenzschützer hielten am Wochenende etwa 10'000 Menschen vom Grenzübertritt ab. Am Montag drohte Erdogan, die Grenzen blieben weiter offen. Es sei nun an der EU, ihren «Teil der Last» in der Flüchtlingskrise zu tragen.

Sondertreffen angekündigt

EU-Migrationskommissar Margaritis kündigte am Montag ein Sondertreffen der EU-Innenminister am Mittwoch in Brüssel an, bei dem über Unterstützungsmassnahmen für Griechenland beraten werden soll. (SDA)

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