Eine Boeing 787 startet am Montag gegen 22 Uhr von Miami nach Santiago de Chile. Die Maschine erreicht ihre Reiseflughöhe, alles läuft nach Plan auf Flug 505 der Fluggesellschaft Latam. Nach ungefähr drei Stunden verlässt einer der Piloten das Cockpit, um auf die Toilette zu gehen. Es handelt sich um den Chilenen Agustín R.* (†56).
Kurze Zeit später bricht R. bewusstlos zusammen. Die Flugbegleiter beginnen sofort mit der Wiederbelebung. Offenbar hat der Mann einen Herzstillstand erlitten. Er habe sich zuvor unwohl gefühlt, berichtet die Crew später.
Landung 28 Minuten später
An Bord befinden sich insgesamt drei Piloten, darunter zwei Captains. Während des Vorfalls beschliessen die zwei verbleibenden Piloten, ausserplanmässig in Panama zu landen. Gemäss «Aviation Herald» setzt die Maschine schon 28 Minuten später auf der Landebahn in Panama City auf.
Doch die Sanitäter, die ins Flugzeug steigen, können nichts mehr für den Piloten tun. Er stirbt noch an Bord der Maschine.
Agustín R. hinterlässt Tochter
Die Fluggesellschaft Latam teilt lokalen Medien mit: «Wir sind zutiefst erschüttert über den Vorfall und sprechen der Familie unseres Mitarbeiters unser aufrichtiges Beileid aus.»
R. habe 25 Jahre lang bei der Airline gearbeitet. «Wir sind zutiefst dankbar für seinen wertvollen Beitrag, der sich stets durch sein Engagement, seine Professionalität und seinen Einsatz auszeichnete.» Die Crew sei für solche Notfälle trainiert und ausgerüstet. Alle Vorgaben seien eingehalten worden.
Agustín R. war bei der chilenischen Luftwaffe, bevor er bei Latam arbeitete. Seine Ehefrau verstarb vor sechs Jahren. R. hinterlässt eine Tochter. Eine Pilotin, die früher mit R. zusammenarbeitete, schrieb nach dessen Tod auf Facebook: «Ich habe einen riesigen Kloss im Hals. Ich hoffe nur, dass du bei deiner Frau bist und deiner Tochter vom Himmel aus Kraft gibst!» (neo/bab)
* Name geändert