Auf einen Blick
- Neue Studie verknüpft Pandemie mit Wildtierhandel auf Wuhan-Markt
- Marderhunde, Zibetkatzen und Bambusratten als mögliche Auslöser identifiziert
- Über 800 Proben ab 1. Januar 2020 auf dem Markt gesammelt
Die Corona-Pandemie liess die Welt im Frühjahr 2020 stillstehen. Mittlerweile gibt es mehrere Impfstoffe, Lockdowns und Maskenpflicht gehören längst der Vergangenheit an – nur der genaue Ursprung des Virus ist bis heute nicht abschliessend geklärt.
Eine neue internationale Studie, die in der Fachzeitschrift «Cell» veröffentlicht wurde, soll nun Antworten liefern. Die Forscher listen verschiedene Wildtierarten auf, die auf dem Markt in Wuhan vorhanden waren, der als Ursprung des Sars-CoV-2-Virus gilt.
800 Proben analysiert
Laut dem chinesischen Ministerium für Seuchenkontrolle, das die genetischen Daten für die Forschung bereitstellte, wurden ab dem 1. Januar 2020 über 800 Proben auf dem Huanan Seafood Wholesale Market gesammelt und zusammen mit viralen Genomen von frühen Covid-Patienten analysiert.
Die Studie identifizierte mehrere Tiere wie Marderhunde, Zibetkatzen und Bambusratten als potenzielle Auslöser des Ausbruchs. Mitautor Michael Worobey, Leiter der Abteilung für Ökologie und Evolutionsbiologie an der Universität von Arizona, betonte die Bedeutung dieses Datensatzes direkt vom Markt. Die Forscher warnten vor den erheblichen Risiken, wenn Wildtiere, die Viren in sich tragen, in dicht besiedelten Stadtgebieten in unmittelbarer Nähe zueinander gehalten werden.
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Obwohl die Studie starke Beweise dafür liefert, dass die Pandemie ihren Ursprung in den Wildtierständen des Marktes hatte, mahnt Professor James Wood von Cambridge Infectious Diseases zur Vorsicht. Da die Proben erst nach Schliessung des Marktes gesammelt wurden und die Pandemie wahrscheinlich schon einige Wochen früher begann, könne dies nicht als endgültiger Beweis angesehen werden. Die Forscher forderten Massnahmen, um den gefährlichen Handel mit lebenden Tieren, die möglicherweise Pandemie-Erreger in sich tragen, in Stadtzentren zu unterbinden.