Geschäftsmann im Visier
Zürcher Justiz ermittelt wegen Millionenbetrugs mit Coronatests

Ein mutmasslicher Betrüger soll in Zürich während der Pandemie Millionen für nicht durchgeführte Coronatests erhalten haben. Die Staatsanwaltschaft und das BAG untersuchen den Fall.
Publiziert: 20.09.2024 um 10:28 Uhr
|
Aktualisiert: 20.09.2024 um 10:36 Uhr
Ein Bild aus vergangenen Tagen: Ein Coronatest wird durchgeführt.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Staatsanwaltschaft ermittelt gegen mutmasslichen Coronatest-Betrüger
  • Verdacht auf Betrug, Urkundenfälschung und Geldwäscherei
  • Mehrzahl der abgerechneten Tests nie vorgenommen, Schaden in Millionenhöhe
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
sda-logo_g.jpeg
SDASchweizerische Depeschenagentur

Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen gegen einen mutmasslichen Coronatest-Betrüger. Der Geschäftsmann soll während der Pandemie einen zweistelligen Millionenbetrag für Hunderttausende Coronatests eingesteckt haben, die offenbar niemals stattfanden.

Wie Tamedia-Zeitungen am Donnerstag berichteten, besteht der Verdacht des Betruges, der Urkundenfälschung und der Geldwäscherei. Die Staatsanwaltschaft Zürich leitete entsprechende Ermittlungen ein, wie die Oberstaatsanwaltschaft auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Freitag bestätigte. Weitere Angaben konnte sich nicht machen.

Beschuldigter weist Vorwürfe zurück

Laut dem Tamedia-Bericht soll der Verdächtige ein Factoring-System organisiert haben, mit dem er Testlisten von Vorsorgeuntersuchungszentren kaufen konnte, um die versprochene Vergütung von den Krankenkassen einzufordern.

Die Versicherer fanden jedoch heraus, dass die Mehrzahl der abgerechneten Tests nicht vorgenommen wurde, wie Tamedia aus einem internen Papier einer Krankenkasse erfuhr. Dabei soll es sich um Hunderttausende Coronatests handeln, mit denen der Mann einen unbekannten Betrag in zweistelliger Millionenhöhe erschlichen haben soll.

Der Unternehmer weist den Zeitungen zufolge alle Vorwürfe von sich. Der Fall gehört offenbar zu den grössten, die derzeit auch von einer Taskforce des Bundesamts für Gesundheit untersucht werden.

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?