Die neueste Variante des Coronavirus, Omikron, hält die Welt in Atem: Beinahe täglich melden Länder auf der ganzen Welt Rekordwerte bei Neuinfektionen mit dem Coronavirus und Hospitalisierung. Auch die Schweiz steckt mitten in der Omikron-Welle.
Andere Nationen haben diese hingegen bereits hinter sich. Aus der neuesten Corona-Welle lassen sich Schlüsse ziehen, wie sich Omikron global verhalten und wie die Welt danach aussehen könnte.
Südafrika läutet nach Omikron-Welle normales Leben ein
So verkündete beispielsweise Südafrika bereits Mitte Dezember, dass die Omikron-Welle gebrochen sei: Die Fallzahlen sinken laut «Our World in Data» rasant, die meisten Restriktionen im Land wurden wieder aufgehoben. Darunter auch die seit beinahe zwei Jahren geltende nächtliche Ausgangssperre. Es hat weder eine alarmierende Veränderung bei der Zahl der Krankenhauseinweisungen noch bei der Zahl der Todesfälle gegeben.
Laut Ministerpräsident Alan Winde vom Westkap befinden sich in der Provinz nur noch 30 Personen mit einer Corona-Infektion auf den Intensivstationen, vergangene Woche waren es noch 70 Patienten. Südafrika befindet sich nun auf der niedrigsten seiner fünf Corona-Alarmstufen. Die Maskenpflicht gilt weiterhin an öffentlichen Orten, doch Stimmen werden laut, die das Alarmsystem komplett abschaffen wollen.
Auch Südafrikas Nachbar Simbabwe kann seit dem 17. Dezember wieder sinkende Corona-Neuinfektionen vermelden. Hier verlief die Omikron-Welle ähnlich wie in Südafrika. In dem Land leben rund 15 Millionen Menschen, seit Beginn der Pandemie wurden laut Google 223’000 Fälle verzeichnet.
Welle in Europa von «Westen nach Osten»
In Europa zieht die Omikron-Welle derweil laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) «von Westen nach Osten». Am Beispiel von Grossbritannien kann der Rest Europas sehen, wie sich die Welle der neuen Variante wohl verhalten wird, denn das Land hat den Peak an Neuinfektionen bereits überschritten. Am 5. Januar 2022 wurden dort beinahe 200'000 Neuinfektionen innert 24 Stunden registriert. Dies zeigen Daten von «Our World in Data».
England leidet stark unter der Omikron-Welle: Durch die vielen Neuinfektionen fehlen Lehrpersonen, auch Schülerinnen und Schüler befinden sich zu grossen Teilen in Quarantäne oder gar in Isolation. Am 10. Januar meldete das Land knappe 20'000 Hospitalisierungen aufgrund des Coronavirus – so hoch waren die Zahlen zuletzt im Februar des vergangenen Jahres. Eine Besserung ist, im Gegensatz zu Südafrika, jedoch noch nicht in Sicht, obwohl auch in England von Omikron als «milde» Variante gesprochen wird.
Dänemark verzeichnet weniger Infektionen
Das skandinavische Land Dänemark verzeichnet zwar noch immer hohe Corona-Neuinfektionen. Am Montag meldete das «Statens Serum Institut», der dänische Gesundheitsdienst, 14'414 Fälle. Vergangene Woche beliefen sich die Neuinfektionen noch auf rund 28'000 Fälle pro Tag, wie «The Local» berichtet. Während die Fälle sinken, steigen die Hospitalisierungen jedoch immer noch. Am Montag wurden 156 Personen aufgrund einer Corona-Infektion hospitalisiert. Somit befinden sich in den dänischen Spitälern 777 Corona-Patienten. Trotz dieses Anstiegs ist das Gesundheitspersonal nicht besorgt, so Christian Wamberg, Oberarzt des Bispebjerg-Krankenhauses in Kopenhagen, gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau.
Der Chefarzt wies auch darauf hin, dass die sehr hohen Infektionszahlen der letzten Wochen nicht zu einem sprunghaften Anstieg der Patientenzahlen in den Krankenhäusern geführt hätten. «Trotz der hohen Infektionszahlen steigt die Kurve (der Krankenhauseinweisungen) nur langsam an, was darauf hindeutet, dass wir kein Horrorszenario erlebt haben», sagte er.
Bereits vor rund einer Woche hat hingegen Griechenland neue Tagesrekorde verzeichnet, was das Newsportal «Euractiv» vor allem auf die Ausbreitung von Omikron zurückführt. Im Verlauf der letzten Woche sanken die Zahlen im Mittelmeerstaat langsam aber stetig wieder, das Niveau bleibt aber weiterhin hoch. Am Dienstag vor zwei Wochen meldete das Land mehr als doppelt so viele Neuinfektionen wie noch am Tag zuvor.
Als Antwort auf die steigenden Zahlen führte Griechenland prompt verschärfte Massnahmen ein. Vom 3. bis zum 16. Januar gelten strengere Regeln im Gastro- und Vergnügungsgewerbe. Auch Einreisende haben es zurzeit aufgrund der Omikron-Welle schwerer, in das Land einzureisen.