«Die Haut fiel einfach von ihr ab»
Mädchen (8) fängt in Temu-Pullover Feuer

Horror für ein achtjähriges Mädchen: Ihr Einhorn-Pullover geht plötzlich in Flammen auf und fügt ihr schwere Verbrennungen zu. Die Familie hat rechtliche Schritte eingeleitet.
Publiziert: 10.01.2025 um 18:54 Uhr
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Aktualisiert: 13:07 Uhr
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Die achtjährige Danielle aus Australien erlitt schwere Verbrennungen am Körper.
Foto: Gofundme

Auf einen Blick

  • Mädchen erlitt schwere Verbrennungen durch brennenden Temu-Pullover
  • Pullover schmolz wie Plastik, verursachte Verbrennungen dritten Grades
  • 14 Operationen nötig, Temu entfernte Produkt aus Sortiment
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Er ist flauschig, bunt und mit Einhörnern bestückt, die im Dunkeln leuchten. Der Anblick des Kapuzenpullovers vom chinesischen Billiganbieter Temu lässt wohl so manches Kinderherz höher schlagen. Das dachte sich auch eine australische Mutter, die ihre achtjährige Tochter Danielle damit zum Geburtstag überraschte. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer.

Denn Danielle wäre beinahe bei lebendigem Leib verbrannt, als ihr neuer Pullover plötzlich in Flammen aufging! «Man hätte genauso gut einen Brandbeschleuniger auf sie werfen und sie in Brand setzen können, so sah es aus», sagt Mutter Hannah Jacobs dem australischen Sender 9News.

«Die Haut fiel einfach von ihr ab»

Der Unfall ereignete sich an einer Feuerstelle im Hof. Ein Funke landete auf dem Stoff und entzündete ihn in Sekundenschnelle. Jacobs beschreibt den Horror: «Er schmolz einfach. Sie schrie.» Mehrere Gäste einer Feier mussten hilflos zusehen, wie sich die Situation zuspitzte. «Die Haut fiel einfach von ihr ab», so die verzweifelte Mutter. «Das Produkt ist tatsächlich wie Plastik geschmolzen, wie eine Plastiktüte.»

Die Folgen waren verheerend: Danielle erlitt Verbrennungen dritten Grades. In einer Spezialklinik musste sie sich 14 Operationen unterziehen, bei denen Haut transplantiert wurde. Fotos zeigen das Mädchen mit komplett bandagiertem Kopf.

Temu entfernt Produkt aus Sortiment

Die australische Verbraucherkommission ACCC reagierte prompt. Sie stellte fest, dass der Pullover nicht den Qualitätsstandards entspricht und ordnete einen Rückruf an. Temu entfernte das Produkt aus dem Sortiment und erklärte sich bereit, Käufern den Kaufpreis zu erstatten.

Die Familie hat rechtliche Schritte eingeleitet. Hannah Jacobs betont: «Ich will kein Geld für meinen persönlichen Vorteil, ich möchte nur, dass meine Tochter ein normales Leben hat.» Die medizinischen Kosten seit dem Unfall seien immens. Auf der Seite Gofundme wurde eine Spendensammlung ins Leben gerufen.

Der chinesische Billiganbieter Temu gerät immer wieder in die Kritik, weil die Qualität der Ware nicht selten mangelhaft ist. In der Schweiz nutzen rund 420'000 Shopper die Temu-App regelmässig. Das ist nicht unbedenklich: Eine Schweizer Cyberstudie stellte auch Sicherheitsrisiken bei der App fest.

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