Er kommt, er kommt nicht, er kommt ... So richtig sicher scheint die Teilnahme von Donald Trump (73) am diesjährigen WEF noch immer nicht.
Eine Woche vor Beginn des 50.Weltwirtschaftsforums am Dienstag in Davos GR sagte die iranische Delegation ab, der US-Botschafter in Bern, Edward McMullen (55), wiederum liess Interviews mit den wichtigsten Schweizer Medien platzen – auch mit BLICK. Und zwar, weil etwas «Unvorhergesehenes» passiert sei. Das befeuerte vergangene Woche Gerüchte: Kommt der US-Präsident etwa gar nicht in die Schweiz?
Trumps Heli ist schon da
Zurückhaltend äusserte sich einen Tag später auch das Weisse Haus: «Der Präsident plant, hinzugehen, und wir sind vorbereitet, hinzugehen. Aber wir werden sehen, was passiert.» Das «Aber» entkräftete Donald Trump dann selbst: «Ich werde nach Davos gehen. Ich werde die grössten Wirtschaftsführer treffen», sagte er am Donnerstag in Washington.
Wie zur Bestätigung trudelten weitere Flugzeuge der U.S. Air Force in der Schweiz ein. Auf dem Militärflugplatz in Dübendorf ZH landete unter anderem eine Boeing C17. An Bord: der Helikopter des US-Präsidenten, der Sikorsky VH-60N White Hawk – besser bekannt als Marine One. Damit wird Trump voraussichtlich von Zürich nach Davos GR geflogen.
Vier Bundesräte hoffen auf ein Treffen
Dort hofiert man ihn wie niemanden sonst: «Präsident Trump schon zum zweiten Mal in Davos begrüssen zu dürfen, ist wichtig für uns», bekräftigte WEF-Präsident Børge Brende (54) gegenüber SonntagsBlick. Man freue sich, dass er zum 50.Geburtstag des Wirtschaftsforums anreisen wolle. «Die USA tragen mit nur fünf Prozent der weltweiten Bevölkerung fast 25 Prozent zum weltweiten Bruttoinlandprodukt bei. Gemeinsam mit China sind die USA das einflussreichste Land der Welt. Es ist also eine Riesensache, den Präsidenten hier zu haben.»
Die Schweiz und das WEF rollen Trump von allen Seiten den roten Teppich aus. Am Dienstag soll er am Forum eine Rede halten, in der er seine Vision für die Vereinigten Staaten und die Welt teilen will. Ob es Alternativen gibt, falls der Präsident wie 2019 kurzfristig absagt: Dazu schweigt das WEF. Die Bundesräte sind ebenfalls in Warteposition. Mit Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (59), Aussenminister Ignazio Cassis (58), Finanzminister Ueli Maurer (69) und Wirtschaftsminister Guy Parmelin (60) wollen sich gleich vier von ihnen mit dem US-Präsidenten treffen.
Nancy Pelosi versaut Trump die WEF-Show
Im Wirtschaftsdepartement hofft man natürlich, dass ein mögliches Freihandelsabkommen mit dem zweitwichtigsten Handelspartner der Schweiz in Davos weit oben auf der Agenda steht. Die Vorgespräche, die im letzten Jahr ins Stocken geraten waren, könnten nun neu belebt werden. Und helfen, eine künftige Verhandlungsrunde schneller zum Ergebnis zu führen.
Nur eine hat offenbar kein Interesse an einer Trump-Show beim WEF. Repräsentantenhaus-Sprecherin Nancy Pelosi (79) reichte die Anklagepunkte im Impeachment-Verfahren diese Woche offiziell an den Senat weiter. Die Demokraten haben zudem neues, belastendes Material veröffentlicht.
Kommende Woche geht es ans Eingemachte. Ausgerechnet zum WEF-Beginn am Dienstag tagt der US-Senat zum ersten Mal als Anklagegericht im historischen Amtsenthebungsverfahren. Die Entscheidung über Schuld- oder Freispruch für den US-Präsidenten soll innerhalb von zwei Wochen fallen.
Vom 21. bis 24. Januar findet wieder das World Economic Forum (WEF) in Davos statt. Rund 2500 internationale Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft treffen sich zum Austausch.
Vom 21. bis 24. Januar findet wieder das World Economic Forum (WEF) in Davos statt. Rund 2500 internationale Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft treffen sich zum Austausch.