Zwischen 80 und 200 Morde soll Michail Popkow (58) in 20 Jahren begangen haben. Wie viele es genau sind, weiss niemand so genau. Verurteilt wurde der Serienkiller, der zwischen 1992 und 2012 sicher Dutzende, wenn nicht sogar Hunderte Frauen brutal tötete, wegen 83-fachen Mordes. Nun sitzt er für den Rest seines Lebens hinter Gittern.
In einem bizarren Interview mit dem russischen Fernsehen forderte Popkow seine Freilassung – für den Krieg. Der blutrünstige Serienkiller will für Präsident Wladimir Putin (70) an die ukrainische Front geschickt werden. Im Gegenzug verlangt er seine Begnadigung.
Im Interview wurde Popkow gefragt, was sein grösster Traum sei. Daraufhin antwortete der Massenmörder: «Ich will mich der Armee anschliessen. Ohne zu überlegen.»
Dutzende Opfer
Popkow diente in der sowjetischen Armee als Funker. Dieser Job sei angesichts des Krieges wieder «sehr gefragt», so der Mörder mit dem Übernamen «sibirischer Werwolf». Ihm sei bewusst, dass er seine technischen Kenntnisse auf Vordermann bringen müsse. «Ich bin jetzt zwar seit zehn Jahren im Gefängnis. Aber ich lerne schnell und könnte meine Kenntnisse wieder auffrischen.»
Der «sibirische Werwolf» tötete zwischen 1992 und 2012 in Serie. Seine Opfer waren allesamt Frauen, die aus seiner Sicht «unmoralische Dinge» taten. Getarnt als Polizist lockte er seine Opfer in sein Auto und brachte sie auf brutale Art und Weise um. Für seine Morde nutzte er unter anderem Schraubenzieher, Messer und Äxte. Anschliessend missbrauchte er die zuvor malträtierten Körper.
Gefangene als Kanonenfutter
Ob der Massenmörder tatsächlich freikommt, ist unklar. Allerdings wurden in den vergangenen Wochen immer wieder Mörder und Vergewaltiger aus den Gefängnissen Russlands geholt, um an der ukrainischen Front zu kämpfen. Bis zu 40'000 Gefangene sollen im Gegenzug für einen sechsmonatigen Einsatz an der Front Straffreiheit erhalten.
Viele dienen unter anderem in der berüchtigten Wagner-Gruppe. Diese schickt schon länger verurteilte Straftäter in den Krieg gegen die Ukraine. Auch Putin selbst scheint die umstrittene Praxis zu legitimieren – und sogar noch einen Anreiz dafür zu schaffen.
Als wirkliche Soldaten ausgebildet werden die Gefangenen aber nicht. Stattdessen verwendet man sie vor allem als Kanonenfutter. Einem neuen Bericht zufolge überlebt nur ein Bruchteil der Gefangenen, die von der Gruppe Wagner für den Kriegsdienst rekrutiert werden. Die meisten bezahlen die Sehnsucht nach Freiheit mit ihrem Leben.