Diese deutschen Superpanzer erwartet die Ukraine
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Leopard-2 Kampfpanzer:Diese deutschen Superpanzer erwartet die Ukraine

«Fahrzeuge sind verschimmelt, Elektrik ist vergammelt»
Darum dauern Panzer-Lieferungen so lange

Die Ukraine will von Deutschland alte Leopard-Panzer haben. Selbst wenn sich Berlin zu einer Lieferung entschliessen sollte, würde es jedoch lange dauern. Ein Experte erklärt, warum das so ist.
Publiziert: 18.01.2023 um 16:32 Uhr
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Laut dem Chef des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall, Armin Papperger, wird eine Instandsetzung von Leopard-Panzern für die Ukraine ein knappes Jahr in Anspruch nehmen.
Foto: imago/Mike Schmidt

Bisher ist die deutsche Regierung zurückhaltend, was eine mögliche Lieferung von Leopard-Panzern an die Ukraine betrifft. Am Freitag trifft sich auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland die «Kontaktgruppe zur Verteidigung der Ukraine», um über weitere militärische Unterstützung für das Land zu beraten. Dabei könnte es auch um den deutschen Kampfpanzer gehen.

In Deutschland gibt es grosse Bestände von ausser Betrieb genommenen Leopard-1-Panzern, auch Leopard-2-Panzer könnten für einen Einsatz in der Ukraine aufbereitet werden. Die Ukraine möchte beides haben. Doch die Instandsetzung braucht Zeit. Laut dem Chef des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall, Armin Papperger, ein knappes Jahr. Gegenüber «Spiegel» erklärt ein Fachmann eines Privatunternehmens, in dem man sich «mit Panzern auskennt», weshalb das so lange dauert.

«Bezüge, Sitze, Elektrik, das ist alles vergammelt»

Laut dem nicht namentlich genannten Panzer-Kenner müsste zum Beispiel am Leopard 1 eigentlich alles erneuert werden. «Man muss das Alter der Fahrzeuge sehen, die waren alle im Einsatz», sagt der Experte. Dann seien sie einfach abgestellt worden. «Die Fahrzeuge sind drinnen verschimmelt. Bezüge, Sitze, Elektrik, das ist alles vergammelt.» Bei den Kabelbäumen mache ihm primär eine Aluminiumlegierung Sorgen. «Die Fahrzeuge haben ein riesiges Elektronikproblem», sagt er.

Mit anderen Worten: Die Panzer müssen praktisch komplett auseinandergenommen und wieder neu zusammengesetzt werden. Rafael Loss vom European Council on Foreign Relations bestätigt: «Wenn man seinen PKW 30 Jahre auf dem Hof stehen lässt, tut dem das auch nicht so gut.» Es brauche enorme Ressourcen, je älter das Material sei.

Spanien-Deal scheiterte

Es kann sein, dass Ersatzteile lange nicht geliefert werden können. Vielleicht werden sie sogar gar nicht mehr produziert. Wenn die Leoparden an die Ukraine geliefert werden sollen, müssen sie zudem «nach Bundeswehrstandards» aufbereitet werden, wie der Experte weiter erklärt. Die Vorgaben dazu seien streng.

Im vergangenen Sommer erklärte sich bereits Spanien bereit, der Ukraine zwischen 40 und 54 Leopard-2-Panzer zu liefern. Doch der Deal scheiterte. Die offizielle Begründung aus Spanien: Die Panzer seien zu marode, um in den Kampf geschickt zu werden. Sie könnten sogar ohne Fremdeinwirkung eine Gefahr für die Besatzung darstellen. (noo)

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