Sackmesser-Fan eröffnet Museum in China
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Yang Haoran liebt Victorinox:Sackmesser-Fan eröffnet Museum in China

Der Chinese Yang Haoran (37) hat in Chongqing sein eigenes Sackmesser-Museum eröffnet
Verrückt nach Victorinox

Er beobachtet und streichelt sie täglich mehrere Stunden. Jetzt hat Yang Haoran (37) in China für seine 3000 Schweizer Sackmesser ein eigenes Museum eröffnet. Die Investitionen von 250'000 Franken hat er selber bezahlt.
Publiziert: 22.06.2021 um 16:13 Uhr
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Aktualisiert: 22.06.2021 um 22:33 Uhr
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Yang Haoran hat Hunderttausende von Franken in sein Hobby investiert.
Foto: Zvg
Guido Felder

Wenn Yang Haoran (37) seine kostbaren Sackmesser in die Hand nimmt, trägt er stets seine weissen Handschuhe. Die scharfen Stücke aus Ibach SZ sind dem Chinesen heilig. Seine Begeisterung zur Schweizer Präzisionsarbeit hat ihn sogar dazu gebracht, in der Millionenstadt Chongqing im Südwesten Chinas ein Sackmesser-Museum zu eröffnen. Auf eigene Kosten!

Rund hundert Gäste wohnten der Eröffnung des «House of Swiss Army Knives» am Wochenende bei – von Xing Jun, dem stellvertretenden Direktor der städtischen Kommission für Kultur und Tourismusentwicklung, über Martin Müller, dem nationalen Vorsitzenden der schweizerisch-chinesischen Handelskammer, bis zur schweizerischen Generalkonsulin Conny Camenzind.

3000 Messer gesammelt

Yang Haoran besitzt rund 3000 Sackmesser, von denen 400 bis 500 im Museum ausgestellt sind. Alle ein bis zwei Jahre werden sie ausgetauscht. Kameras bewachen die Kostbarkeiten rund um die Uhr, auch Sicherheitspersonal hat Yang engagiert. Nirgends auf der Welt gibts wohl einen noch angefresseneren Sammler.

Gegenüber Blick schwärmt der Chinese: «Ich bin ein treuer Fan des Schweizer Sackmessers. Es ist das beste tragbare Werkzeug, das ich je gesehen habe. Ich kann damit Probleme jederzeit und überall lösen.» Die Schweizer Handwerkskultur begeistere ihn. «Ich schätze diesen Geist, eine Sache bis zum Äussersten zu treiben», sagt Yang Haoran.

Dass der Familienvater so viel Zeit in seine Leidenschaft investieren kann, hängt damit zusammen, dass sein Klimageräte-Unternehmen in China gut läuft. Täglich widmet er sich vier bis sechs Stunden seiner Sammlung, nur um herauszufinden, wie sich die Modelle im Laufe der Zeit entwickelt haben. «Ich nehme sie in die Hand, um aus ihnen ihre Geschichte zu lesen», fasst Yang zusammen. Angefixt hatte ihn sein Vater, der ihm zum achten Geburtstag ein Sackmesser schenkte.

Kein Geld aus Ibach

Bei Victorinox in Ibach herrschen Freude und Staunen. Chef Carl Elsener (63) sagt zu Blick: «Ich bin überwältigt, dass eine Privatperson so viel Herzblut und Engagement in seine persönliche Victorinox-Messersammlung investiert. Die Umsetzung und das Endergebnis sind beeindruckend.» Das Museum erhöhe das Image und sei ein positives Statement für den zukunftsträchtigen Markt China.

Das Museum in China ist für die Schweizer Traditionsfirma beste Werbung – und dazu noch praktisch gratis. Elsener: «Wir standen in engem Austausch mit ihm und haben ihn mit Produkten, Unterlagen und Inputs unterstützt. Eine finanzielle Unterstützung erwartete er jedoch nicht.»

Für die Planung und den Bau des 400 Quadratmeter grossen Museums hat Yang Haoran drei Jahre gebraucht. Er hat dazu extra ein Lokal gemietet und für 250'000 Franken ausgebaut. Auch in den Kauf der Messer hat er bisher ein «Vielfaches der Museumsausgaben» investiert.

Yang Haoran: «Es war immer mein Traum, ein eigenes Museum zu besitzen. Ich habe viel investiert, aber nun bin ich sehr glücklich.»

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