Ein Victorinox-Messer ist ein mindestens genauso beliebtes Mitbringsel aus der Schweiz wie die Toblerone-Schoggi. Damit das Souvenir noch spezieller wird, bietet ein Shop in Interlaken BE einen Gravur-Service an.
Ein Plakat, das für diese Dienstleistung wirbt, stösst einem BLICK-Leser sauer auf. Denn: Als Beispiel-Namen sind Donald Trump (74) in lateinischer und Kim Jong Un (36) in koreanischer Schrift aufgeführt. «Das geht doch nicht, in der heutigen Zeit ausgerechnet mit diesen beiden Werbung zu machen», sagt er.
«Kunden sollen sehen, dass Gravuren auf Koreanisch möglich sind»
Doch was steckt dahinter? Waren die beiden polarisierenden Machthaber als Motive besonders beliebt? «Das war eine blöde Idee von mir, da habe ich nicht so gut überlegt», sagt Urs Alscher, der Besitzer des Shops, zu BLICK.
Als Kim Jong Un und Donald Trump zuletzt im Juni 2019 zu Gesprächen zusammentrafen, kam ihm die Idee. «Ich wollte unseren Kunden aus Asien zeigen, dass wir auch in koreanischer Sprache die Gravuren anbieten, und nahm spasshalber Kim Jong Un als Beispiel. Weil er zu diesem Zeitpunkt auf Trump traf, habe ich ihn ebenfalls aufs Plakat gepackt», erklärt Alscher.
«Wir distanzieren uns von der politischen Aussage»
Keiner der Kunden habe aber seither Trump oder Kim auf seinem Messer verewigt haben wollen. «In der Regel gravieren wir persönliche Namen oder Firmennamen drauf.»
Victorinox selbst ist von Trump und Kim als «Werbebotschafter» mässig begeistert. «Die Firma Victorinox war in keiner Weise an der Gestaltung dieses Plakates involviert und hatte bis jetzt auch keine Kenntnis davon. Vom gewählten Beispiel der Gravur und der damit verbundenen politischen Aussage distanzieren wir uns», sagt Sprecherin Claudia Mader zu BLICK.
Plakat wird abgeändert
Jetzt will der Shop-Besitzer das Plakat ohnehin abändern. «Vor einiger Zeit wurde die Tafel beschädigt. Jemand hat mit schwarzem Filzstift den Namen Trump übermalt.»
Man werde für die neue Version andere Namen wählen, welche stehe noch nicht fest. «Ich will keinesfalls, dass sich jemand betupft fühlt, und meine Frau sagte auch schon, dass das nicht so ideal ist», räumt der Mann ein.
Wer gute Ideen für neue Werbebeispiele habe, dürfe sich gerne bei ihm melden, sagt er offen.