Im August 2023 startete in Schweden die Bärenjagd. Mittendrin: Pär S.* (42) und sein Sohn Evert S.* (damals 14). Die beiden überleben einen Angriff eines Bären nur knapp, tragen beide schwere Verletzungen davon. Letztlich schafft es der Vater dank des heldenhaften Eingreifens seines Sohnes, den Bären zu erlegen. Und wie sich nun herausstellt, auch zu essen.
«Tacos mit dem Fleisch von einem Bären zu füllen, der mir ins Gesicht gebissen hat, war in meinen Augen die ultimative Rache», sagt Pär S. zur schwedischen Zeitung «Aftonbladet». Bärenfleisch müsse man mehrere Stunden lang gut gewürzt kochen. Man kann aber nicht jedes Bärenfleisch essen, sagt er weiter. Auch Gulasch, Kebab und Köttbullar aus Bärenfleisch standen auf dem Menüplan.
Das Tier, das ihm ins Gesicht gebissen hatte, hätte sich in den Wäldern von Ljudsal nur von Gras ernährt, daher bestehe hier keine Gefahr. «Wenn der Bär Aas gefressen hat, geht das nicht. Dann stinkt das Fleisch», sagt der Vater.
Den Bären mit Schlägen abgelenkt
Der Bär ist zwar tot, aber die Erinnerungen an die Attacke noch lange nicht. Das Vater-Sohn-Gespann war letzten Sommer während der Bärenjagd im Wald von Ljusdal unterwegs, als das Tier ihren Weg kreuzte. Bevor der Vater reagieren kann, stürzt sich das Tier von vorne auf den 42-Jährigen. Dieser hat keine Zeit mehr, nach seiner Waffe zu greifen. Der Bär beisst ihm ins Gesicht, Pär S. verliert einen Teil seiner rechten Wange.
Sohn Evert handelt heldenhaft und rettet seinem Vater damit wohl das Leben. «Ich bin einfach auf ihn zugerannt und habe mit meiner rechten Hand auf den Bären eingeschlagen.» Der Junge erleidet ein gebrochenes Handgelenk, einen gebrochenen kleinen Finger sowie Fleischwunden am Rücken.
Kollegen zerlegen das tote Tier
Dank der Ablenkung kann der Vater endlich einen Schuss abgeben. Das Tier stirbt in der Nähe hinter einem Baum. Pär S. und sein Sohn werden ins Spital von Uppsala gebracht. Was die beiden da noch nicht wissen: Während ihres Krankenhausaufenthalts zerlegen Kollegen den Bären komplett und packen seine Überreste in eine Tiefkühltruhe.
Den ersten Schock hat Evert mittlerweile verarbeitet: «Es ging ja alles gut.» Der Vater muss noch einige Operationen überstehen, die Narben werden wahrscheinlich nie vollkommen verschwinden. Die Ärzte sind aber zuversichtlich, dass vieles wieder so aussehen wird wie vorher. (mgf)
* Namen bekannt