Die Bärenjagd in Schweden ist eröffnet – und mittendrin sind Pär S.* und sein Sohn Evert S. (14). Die beiden sind in den Wäldern von Ljusdal unterwegs.
Sie gehen einen Waldweg entlang, als plötzlich ein Bär ihren Weg kreuzt, erzählt Evert der Zeitung «Aftonbladet». «Er drehte sich um und rannte auf Papa zu, wir hatten noch keinen einzigen Schuss abgefeuert.»
«In fünf oder sechs Sekunden war es vorbei»
Pär S. schafft es nicht, auf den Bär zu schiessen, dieser greift ihn frontal an. Evert S. erzählt: «Ich bin einfach auf ihn zugerannt und habe mit meiner rechten Hand auf den Bären eingeschlagen.» Der Bär habe seinen linken Arm erwischt und hin- und hergerissen.
«In nur fünf oder sechs Sekunden war alles vorbei», erinnert sich der Teenager. Ihm wird schwarz vor Augen und er stürzt zu Boden. Durch die Ablenkung seines Sohnes kann der schwer verletzte Vater aber endlich sein Gewehr nehmen und auf den Bären schiessen.
Der Bär flüchtet nach dem ersten Schuss neben einen Baum, legt sich dort nieder. Schliesslich macht Pär ihm den Garaus. Als Evert zu sich kommt, sieht er seinen Vater mit schweren Wunden im Gesicht. «Ich konnte sogar den Knochen durch die Backe sehen», sagt der junge Held.
«Es ist schrecklich, was passiert ist»
Pär S. wird mit schweren Verletzungen im Gesicht vom Rettungsheli ins Spital gebracht. Evert selbst wird mit der Ambulanz ins Spital von Uppsala gefahren. Dort diagnostizieren die Ärzte ein gebrochenes Handgelenk, einen gebrochenen kleinen Finger sowie Fleischwunden am Rücken.
Pär S. sagt zum «Aftonbladet», dass «ein paar Teile» seines Gesichts fehlen würden. Die Mutter von Evert ist stolz auf «ihren Krieger», wie sie auf Facebook schreibt. «Es ist schrecklich, was passiert ist, aber gleichzeitig ist es ein Glück, dass Evert dort war, sonst wäre sein Vater jetzt wahrscheinlich nicht mehr am Leben.» (neo)
*Namen bekannt