Auf einen Blick
- COP29 in Baku: Kampf gegen Klimakrise im Fokus
- COP21 in Paris: Staaten verpflichten sich zu Klimazielen
- 2023: Ziel der Klimaneutralität bis 2050 beschlossen
Ab dem 11. November wird bei der Uno-Klimakonferenz in Baku (COP29) wieder über den Kampf gegen die Klimakrise beraten. Die fortschreitende Erderwärmung ist bereits seit Jahrzehnten ein Thema internationaler Verhandlungen – mit Höhen und Tiefen:
1988: Die Alarmglocken läuten
Nach Warnungen von Wissenschaftlern, dass sich die Erdoberfläche kontinuierlich zu erwärmen scheint, rufen die Vereinten Nationen den Weltklimarat IPCC ins Leben. Zwei Jahre später berichtet das internationale Wissenschaftler-Gremium, dass vom Menschen produzierte Emissionen einen Treibhaus-Effekt haben, der die Erderwärmung weiter verstärken könne. In einer Reihe von Studien werden Beweise dafür zusammengetragen, dass Aktivitäten des Menschen wie das Verbrennen von Kohle, Erdöl und Erdgas und die Abholzung von Regenwäldern zur Erwärmung der Erde führen und damit ihre Klimasysteme durcheinanderbringen.
1992: Erdgipfel in Rio
Beim sogenannten Erdgipfel in Rio de Janeiro wird 1992 das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) mit dem Ziel geschlossen, die weltweiten Treibhausgasemissionen zu verringern. Zu diesem Zweck treffen sich die Vertragsstaaten seit 1995 jährlich in wechselnden Städten zu einer Konferenz, der «Conference of the Parties», kurz COP. Sie findet dieses Jahr zum 29. Mal statt.
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1997: Kyoto-Protokoll
Im japanischen Kyoto wird 1997 vereinbart, dass Industriestaaten wie Deutschland im Zeitraum von 2008 bis 2012 ihre Treibhausgas-Emissionen im Schnitt um 5,2 Prozent im Vergleich zum Stand von 1990 verringern sollen. Für Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien sieht das sogenannte Kyoto-Protokoll keine verbindlichen Emissionsminderungsziele vor.
Die USA, damals noch der grösste CO₂-Emittent der Welt, weigern sich 2001, die Vereinbarung zu ratifizieren. 2005 tritt das Kyoto-Protokoll trotzdem in Kraft. Bereits ein Jahr später hat sich China zum weltgrössten Treibhausgasemittenten entwickelt.
2009: Kopenhagen-Kollaps
Die Teilnehmer der COP15 in Kopenhagen scheitern an der Aufgabe, ein Klimaabkommen für die Zeit nach 2012 auszuhandeln. Einige Dutzend grosse Emittenten wie die USA und China erklären zwar, dass sie die Erderwärmung auf zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzen wollen, bleiben aber vage, wie dies sichergestellt werden soll.
2015: Durchbruch in Paris
Bei der COP21 in Paris bekennen sich fast alle Staaten der Erde zu dem Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Dazu sollen sie nationale Klimaziele vorlegen, die regelmässig überarbeitet werden sollen und nur angehoben, aber nicht aufgeweicht werden dürfen. Die erste Bestandsaufnahme dieser nationalen Klimaziele ergab 2023 allerdings, dass die Welt nicht auf Kurs ist, um die Pariser Klimaziele zu erfüllen.
2021: Tränen in Glasgow
Bei der COP26 im schottischen Glasgow bekennen sich die fast 200 Teilnehmerstaaten dazu, den Kampf gegen die Erderwärmung zu verstärken. Indien und China weichen die Formulierungen im Abschlusstext jedoch auf, um die äusserst klimaschädliche Kohle noch länger nutzen zu können. COP-Präsident Alok Sharma bricht wegen des schwachen Klimaschutz-Signals in Tränen aus und entschuldigt sich für die unzureichenden Ergebnisse.
2023: Bekenntnis zum Anfang vom Ende der fossilen Energieträger
Bei der COP28 in Dubai erringt die internationale Gemeinschaft nach zähem Ringen einen Kompromiss: Der zentrale Beschlusstext enthält den Aufruf zu einem «Übergang weg von fossilen Energieträgern in den Energiesystemen», um bis 2050 weltweit Klimaneutralität zu erreichen. Damit werden erstmals im Beschlusstext einer Uno-Klimakonferenz alle fossilen Energieträger ausdrücklich genannt.
Die Einigung löst Applaus und Erleichterung aus. Die kleinen Inselstaaten und weitere vom Klimawandel besonders stark betroffene Länder sind allerdings skeptisch, da die Einigung keine Frist für den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas vorsieht.