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Putins neuer Mann für Krieg
«General Armageddon» wollte Putin schnelle Ergebnisse liefern

Sergei Surowikin ist für seine Grausamkeit bekannt. Er führte die russischen Truppen in Syrien an, jetzt hat er die Befehlsmacht über die Russen in der Ukraine. Sein Spitzname: «General Armageddon».
Publiziert: 11.10.2022 um 02:33 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2022 um 09:06 Uhr
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Sergei Surowikin führt die russischen Truppen in der Ukraine nun an.
Foto: DUKAS

Wer führt den Ukraine-Krieg für die Russen auf dem Schlachtfeld an? Bislang blieb dies offen, offiziell wurde die Befehlsgewalt auf mehrere russische Kommandeure aufgeteilt. Jetzt hat Wladimir Putins (70) Angriffskrieg ein neues Gesicht: Sergei Surowikin (56). In russischen Militärkreisen wird er auch «General Armageddon» genannt.

Der General wurde vor wenigen Tagen von Putin als Kommandant für alle russischen Truppen in der Ukraine ernannt. In Russland ist er für seine Kriegsverbrechen an der syrischen Bevölkerung bekannt – und von Putin ausgezeichnet.

Bekannt für seine Rücksichtslosigkeit

Er wolle dem Präsidenten nun «schnelle Ergebnisse» demonstrieren. Davon geht das ukrainische Verteidigungsministerium aus. Laut «Ukrinform» sagt Andrij Jusow, Sprecher des Ministeriums: «Das ist sein Stil, der Stil des neuen ‹Gauleiters› der Besatzungsarmee in der Ukraine – Raketen auf die Infrastruktur zu werfen, einschliesslich der zivilen Infrastruktur.»

Auch westliche Militärexperten wissen um seine grosse Brutalität. «Er ist als ziemlich rücksichtsloser Befehlshaber bekannt, der für sein Temperament berüchtigt ist», so der Militär-Experte Michael Kofman, Direktor des Forschungsprogramms für Russlandstudien beim Center for Naval Analyses, zum «Spiegel».

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Surowikin sass bereits im Knast

Laut der Zeitung brachte seine Rücksichtslosigkeit ihn bereits für sechs Monate in den Knast. Dies weil Soldaten unter seinem Kommando im Jahr 1991 drei Demonstranten in Moskau mit Panzern überfuhren. Ebenfalls wurde er in den 90er Jahren wegen illegalem Waffenhandels verurteilt.

Seine Verurteilungen hinderten ihn jedoch nicht daran, im russischen Militär immer weiter aufzusteigen. So leitete Surowikin die russischen Streitkräfte in Syrien. Das Vorgehen war brutal. Wahllos wurden Städte bombardiert, besonders im Fokus des Generals standen Spitäler und Schulen. Tausende Zivilisten starben.

Der General steht im Verdacht, in Syrien Kriegsverbrechen begangen zu haben. Nun soll er auch für die neuen Angriffe auf Zivilisten in der Ukraine verantwortlich sein. Experten zweifeln aber daran, dass er das Blatt im Ukraine-Krieg wenden kann. An der Front wird Russland weiter von der Ukraine zurückgetrieben.

So sagt Militärexperte Kofman: «Die militärische Misere Russlands lässt sich nicht durch einen Wechsel des Befehlshabers beheben. Und Surowikin war de facto ohnehin schon der Befehlshaber der meisten russischen Streitkräfte.»

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Reaktion auf Krim-Brücken-Attacke?

Es ist unklar, ob Surowikin an der Planung der massiven Bombardierung ukrainischer Städte am Montagmorgen beteiligt war. Seine Ernennung als Kommandeur könnte sich um eine Reaktion auf die Detonation auf der Krim-Brücke handeln.

Doch die kremlnahe Zeitung «Komsomolskaja Prawda» schreibt, dass Wladimir Putin seinem General bereits am Freitag – an seinem Geburtstag – zum neuen Posten gratuliert haben soll. Damit vor der Explosion auf der Krim-Brücke.

Der ukrainische Geheimdienst ist zudem überzeugt, dass die Angriffe schon viel länger geplant waren. Russland plante bereits Anfang Oktober, die Infrastruktur des Landes anzugreifen, schreibt er auf Telegram. Inwiefern Surowikin an dem Plan beteiligt war, ist unklar. Das Vorgehen erinnert jedoch an sein Vorgehen in Syrien. (euc)

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