«Es fällt mir schwer zu sagen, wie alt ich bin»
0:55
Biden in CBS-Interview:«Es fällt mir schwer zu sagen, wie alt ich bin»

Darum zog er sich zurück
Biden spricht über Gründe für Verzicht auf Kandidatur

US-Präsident Joe Biden hat in einem CBS-Interview über seinen Rückzug als Präsidentschaftskandidat gesprochen. Er wolle die Demokratie schützen und eine Wiederwahl von Donald Trump verhindern, so der Demokrat.
Publiziert: 12.08.2024 um 07:56 Uhr
|
Aktualisiert: 12.08.2024 um 08:49 Uhr
1/4
Joe Biden hat seinen Rückzug aus dem Rennen um die Präsidentschaft erläutert.
Foto: imago/UPI Photo
sda-logo_g.jpeg
SDASchweizerische Depeschenagentur

Amtsinhaber Joe Biden (81) hat in einem Interview über die Beweggründe für seinen Rückzug als Kandidat der Demokraten für die Präsidentschaftswahl gesprochen. Es sei ihm darum gegangen, sein Bestes zu tun, um die Demokratie in den Vereinigten Staaten zu schützen und eine Wiederwahl des Republikaners Donald Trump (78) zu verhindern, sagte Biden in dem Gespräch mit dem US-Sender CBS News. «Wir müssen, müssen, müssen Trump schlagen», betonte der 81-Jährige.

Umfragen hätten ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ihm und Trump prognostiziert, sagte Biden. Doch Senatoren und Abgeordnete aus seiner Partei hätten Befürchtungen geäussert, dass sein Festhalten an der Präsidentschaftskandidatur auch ihre eigenen Erfolgschancen eintrüben könnte. Er sei in der Folge besorgt gewesen, dass die Frage nach seinem Verbleib als Kandidat den Wahlkampf überschatten würde. «Ich dachte, das wäre eine wirkliche Ablenkung», sagte er. Zudem habe er sich schon im Wahlkampf 2020 als Präsident des Übergangs zu einer jüngeren Generation gesehen, erklärte Biden.

Frischer Wind bei den Demokraten

Biden hatte vor gut drei Wochen seinen Rückzug als Kandidat erklärt und sich für Vizepräsidentin Kamala Harris (59) ausgesprochen. Biden war wegen eines weitestgehend misslungenen Auftritts bei einem TV-Duell mit Trump Ende Juni heftig in die Kritik geraten. Auch Parteifreunde fingen plötzlich an, mehr oder weniger offen infrage zu stellen, ob er noch physisch und mental fit genug sei für eine weitere Amtszeit. Zunächst wollte Biden allerdings nichts davon wissen und mauerte. Knapp einen Monat nach dem TV-Duell verkündete er schliesslich seinen Rückzug.

Für die Demokraten scheint sich die ungewöhnliche Rochade nur drei Monate vor der Wahl Anfang November gelohnt zu haben. Jüngste Umfragen deuten darauf hin, dass Harris und ihr frisch gekürter Vize-Kandidat, Gouverneur Tim Walz (60), etwas bessere Chancen haben, Trump zu besiegen. Doch auch mit dem frischen Wind bei den Demokraten und dem neuen Enthusiasmus bei den Anhängern der Partei ist klar: Den Umfragen zufolge dürfte es weiter ein sehr knappes Rennen werden.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?