Da hat der ehemalige US-Präsident Donald Trump (77) gleich doppelt Schwein gehabt: Erstens entschied ein New Yorker Gericht letzte Woche, dass er «nur noch» 175 Millionen, statt 454 Millionen US-Dollar Strafe für seinen Finanzbetrug zahlen muss. Zweitens muss er dieses Sümmchen nicht selbst bürgen – das übernimmt ein williger Sponsor für ihn: der amerikanische Geschäftsmann Don Hankey (80) mit seiner Firma Knight Specialty Insurance Company.
Nein, Hankey erwartet von Trump keine schlüpfrigen Gegenleistungen für seine finanzielle Unterstützung. Doch hinter seiner Zahlung steckt nicht nur Gutherzigkeit – sondern kaltes politisches und wirtschaftliches Kalkül, wie Hankey selbst zugibt.
Kredit-Hai nimmt Trumps Bürgschaft auf sich
Hankey ist der Inbegriff des «American Dream». Seine Karriere startete in den 1970er-Jahren als Autoverkäufer. Nun ist er mit einem Vermögen von knapp 7,5 Milliarden US-Dollar auf Platz 361 der «Forbes»-Rangliste der reichsten Menschen der Welt. Zum Vergleich: Trump belegt den 510. Platz. Sein Geld verdient Hankey mit hoch verzinsten Autokrediten für weniger kreditwürdige Kunden. Geld an Personen auszuleihen, die sich das eigentlich gar nicht leisten können, ist bei ihm also Alltag.
So begründet Hankey seine Bürgschaft für Trump auch gleich selbst: «Das ist unsere Aufgabe bei Knight Insurance, und wir sind froh, dass wir dem Ex-Präsidenten in dieser Situation entgegenkommen können», sagte Hankey dem Sender ABC News. Sein Unternehmen führte bereits Gespräche mit Trump-Vertretern, als die Kaution noch 454 Millionen US-Dollar betrug.
Seine Routine im Kredit-Verleih ist aber nicht der einzige Grund für Hankeys Beteiligung an Trumps Fall. Zum US-Sender sagt der Geschäftsmann: «Ich würde sagen, es ist eher eine Business-Entscheidung, aber ich bin zufällig auch ein Unterstützer Trumps.» Aha, denkt sich jetzt wohl der eine oder andere.
Hankey unterstützte bereits Trump-Wahlkampagne
Tatsächlich gab Hankey gegenüber «Washington Post» an, auch die Wahlkampagnen Trumps finanziell unterstützt zu haben. An die genaue Summe könne er sich aber nicht mehr erinnern. Und es ist auch nicht das erste Mal, dass Hankey und Trump geschäftlich miteinander zu tun haben.
Hankey ist der grösste Aktionär von Axos Financial, dem Finanzunternehmen, das 2002 bereits Trumps Kredite für den Trump Tower in New York und für das Golfhotel Trump National Doral in Miami refinanzierte. Axos hat auch zwei Immobilien von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner finanziert. In einem Interview mit «Forbes» betonte Hankey allerdings, dass er den Ex-Präsidenten noch nie persönlich getroffen oder mit ihm telefoniert habe.
So oder so: Die finanzielle Unterstützung für den mutmasslichen republikanischen Präsidentschaftskandidaten hat Hankey in die Mitte einer Präsidentschaftskampagne katapultiert. Und sollte Trump im November tatsächlich zum 47. Präsidenten der USA gewählt werden, wird sich die goldene Plakette «Der, dessen Finanzspritze dem Präsidenten zum Sieg verhalf» wohl gut auf Hankeys Brust machen.