Bis am Montag hat er Zeit
Trump muss 454 Millionen zahlen – aber kann er das?

454 Millionen muss Donald Trump am Montag abdrücken – und alle fragen sich: Kann er das auf den Tisch legen? Oder wird er am Ende gepfändet? Blick zeigt Trumps Finanzen auf.
Publiziert: 20.03.2024 um 18:37 Uhr
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Aktualisiert: 21.03.2024 um 13:25 Uhr
Donald Trump kann seine Strafe von 454 Millionen US-Dollar nicht bezahlen.
Foto: AFP
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Chiara SchlenzAusland-Redaktorin

Ist der ehemalige US-Präsident Donald Trump (77) ein Betrüger? Mit dieser Frage beschäftigte sich im Februar ein New Yorker Gericht und kam zum Schluss: Ja. Denn Trump soll Banken und Versicherungen durch Aufblasen des Wertes seines Vermögens getäuscht haben, um bessere Kredite zu erhalten.

Seine kreative Buchhaltung kommt Trump jetzt aber sehr teuer zu stehen: 454 Millionen US-Dollar muss er laut Gerichtsentscheid blechen – bis Montag! Aber was sind schon eine halbe Milliarde US-Dollar für den Dagobert Duck des echten Lebens? Ganz schön viel, anscheinend. Laut seinen Anwälten ist Trump nicht in der Lage, die Summe bis Montag zusammenzukratzen. Ist er pleite?

«Ich bin unglaublich reich» – wirklich?

Merkwürdig ist es schon. Noch Anfang Woche prahlte er gegenüber Fox News: «Ich bin unglaublich reich. Ich kann tun und lassen, was ich will, ohne mir Sorgen um Geld machen zu müssen.» Jetzt sagen seine Anwälte, dass die Strafe zu hart sei, sie würde «dem Angeklagten einen offenkundigen irreparablen Schaden zufügen». Übersetzt: Trump hat zu wenig Kohle, um seine Strafe zu bezahlen.

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Foto: keystone-sda.ch

Und die 454 Millionen Dollar sind bei weitem nicht die einzige Geldstrafe, die Trump bezahlen muss. Im Januar verurteilte ein Geschworenengericht Trump zur Zahlung weiterer 83,3 Millionen Dollar an die Journalistin E. Jean Carroll (80). Diese hatte behauptet, er habe ihren Ruf geschädigt. Denn Trump sagte, Carroll habe gelogen, als sie ihn des sexuellen Missbrauchs beschuldigt hatte.

Trumps Vermögen ist kleiner als gedacht

Aber was ist bei Trump überhaupt zu holen? So genau weiss man das gar nicht. Denn er weigerte sich während seiner Präsidentschaft, seine Finanzen offenzulegen – obwohl das von amerikanischen Präsidenten erwartet wird. Forbes schätzte Trumps Nettovermögen im September 2023 auf 2,6 Milliarden Dollar, während Bloomberg es auf 3,1 Milliarden Dollar bezifferte.

Forbes kam auf diese Summe, indem es das Portfolio von Trump entsprechend bewertete: Golfclubs und Resorts (870 Millionen), Immobilien in New York City (690 Millionen), Bargeld und weitere persönliche Vermögenswerte (640 Millionen), Immobilien ausserhalb von New York (190 Millionen) sowie soziale Medien und Markengeschäfte (160 Millionen). Nach Berechnungen von Forbes verfügt Trump von diesen 2,6 Milliarden US-Dollar nur über 426 Millionen Dollar an liquiden Mitteln, auf die er rasch zurückgreifen kann – und mit denen er seine rechtlichen Verpflichtungen begleichen könnte.

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Auf dieser Grundlage schätzt Bloomberg, dass seine Rechnung über 454 Millionen Dollar seine liquiden Mittel verschlingen und sein Nettovermögen um bis zu 15 Prozent verringern würde. Oder anders ausgedrückt: Wenn er bis Montag keinen Gläubiger gefunden hat, hat der selbsternannte Milliardär Trump ein gröberes Problem.

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