In Grossbritannien wurde am 19. Juli der grosse Freiheitstag gefeiert. Fast alle gesetzlichen Corona-Massnahmen, samt Masken, fielen. Nun schliesst die britische Regierung nicht mehr aus, dass erneut Massnahmen aufgenommen werden.
Aktuell setzt die Regierung auf Freiwilligkeit und Selbstverantwortung. Doch bei steigenden Infektionszahlen hält man sich nun wieder offen, eine Maskenpflicht anzuordnen und Impfpässe ähnlich dem Covid-Zertifikat in der Schweiz für Diskotheken oder Fussball-Stadien einzuführen. Die Politiker erarbeiten aktuell einen «Plan B».
Massnahmen auszuschliessen, wäre «unvernünftig»
Dieser trete in Kraft, wenn die Pandemie durch Auffrischungsimpfungen nicht unter Kontrolle gehalten werden kann. Das verkündet Premierminister Boris Johnson (57) bei einer Pressekonferenz in London. Er sagt: «Es wäre einfach nicht vernünftig, solche Massnahmen auszuschliessen, wenn sie entscheidend dafür sein könnten, Geschäfte offen zu halten.»
Auch der Gesundheitsminister Sajid Javid (51) äussert sich zu den Notfallplänen. Diese würden nur bei «unhaltbarem» Druck auf den Gesundheitsdienst NHS umgesetzt.
«Plan A» sieht Auffrischungsimpfung vor
Der Plan sieht zum Beispiel auch vor, dass die Briten wieder von zu Hause arbeiten sollen. Schon jetzt empfiehlt Sajid Javid den Briten wieder, sich an der frischen Luft statt in Innenräumen zu treffen. Ausserdem erwäge man eine Impfpflicht für medizinisches Personal.
«Plan A», also der Erhalt der aktuellen Freiheiten, sei darauf gestützt, dass die Briten eine Auffrischungsimpfung erhalten. Die soll es in Grossbritannien bald breit geben. Ab kommender Woche erhalten alle Erwachsenen über 50 das Angebot einer dritten Impfung. Diese soll frühestens sechs Monate nach der zweiten Dosis verabreicht werden.
Aktuell stecken sich täglich knapp 31'000 Menschen in Grossbritannien mit dem Coronavirus an. (euc)