Partys, Sportevents, öffentlicher Verkehr – und alles ohne Personenlimite und Maskenpflicht! In immer mehr Ländern kehrt nach der Corona-Pandemie endlich der Alltag wieder zurück.
Möglich macht das eine hohe Durchimpfung. Das deutsche Robert Koch-Institut geht davon aus, dass es im Kampf gegen die Delta-Variante eine Impfquote von mindestens 85 Prozent der 12- bis 59-Jährigen und von mindestens 90 Prozent bei den über 60-Jährigen braucht.
Wer allerdings in diese Länder der Normalität reisen will, muss etwas beachten: Man braucht für die Einreise ein Impfzertifikat oder einen negativen Test.
Blick zeigt, wie und wo der Alltag in Europa wieder zurückkehrt.
Dänemark
Dänemark beendet diesen Freitag alle Corona-Massnahmen. Nachdem rund 86 Prozent der über 12-Jährigen vollständig geimpft sind, sei die Epidemie unter Kontrolle und gelte nicht mehr als Bedrohung für die Gesellschaft, sagte Gesundheitsminister Magnus Heunicke (46). Besonders bei den über 60-Jährigen ist die Impfquote mit 95 Prozent sehr hoch.
Im Frühling hatte Dänemark eine Zertifikatspflicht eingeführt, die zum Besuch von Restaurants und auch des Coiffeurs berechtigte. Selbst dieses Zertifikat braucht es nun nicht mehr. In Dänemark wird Corona inzwischen fast wie eine normale saisonale Grippe betrachtet.
Schweden
Ab 29. September werden alle Beschränkungen aufgehoben, auch die Empfehlung zu Homeoffice wird zurückgenommen. Nur noch Empfehlungen für Hygienemassnahmen und Abstandsregeln werden beibehalten. Ein Zertifikat war bisher nicht nötig, nun wird jedoch dessen Einführung für gewisse Grossanlässe geprüft.
Rund 82 Prozent der Bevölkerung über 16 Jahren haben eine Impfdosis und 70 Prozent zwei Dosen bekommen. Der Direktor der Gesundheitsbehörde, Johan Carlson (67), sagte, Geimpfte könnten nach dem 29. September im Prinzip ein normales Leben führen. Für Ungeimpfte bestehe weiterhin die Gefahr einer schweren Erkrankung.
Grossbritannien
England war das erste europäische Land, das am 19. Juli mit dem «Tag der Freiheit» das Ende aller Massnahmen feierte. Masken werden nur noch empfohlen. In einigen Geschäften und Transportmitteln sind sie allerdings vom Unternehmer her vorgeschrieben. Wegen des Anstiegs der Fallzahlen braucht es ab Ende September für Nachtclubs und andere Indoor-Veranstaltungen ein Zertifikat.
Die Briten waren in Europa die Ersten, die im Dezember 2020 mit Impfen begannen. Auch die anderen britischen Staaten leiten nun Lockerungen ein.
Irland
Schon jetzt verspricht die Regierung, dass am 22. Oktober alle Einschränkungen aufgehoben werden sollen. Auch ein Zertifikat soll ab dann nicht mehr nötig sein. Möglich macht das die hohe Impfrate von über 85 Prozent bei den Erwachsenen.
Die Lockerungen bis dann erfolgen schrittweise. So kam es diese Woche zu Lockerungen bei der Teilnehmerzahl von Veranstaltungen, im Laufe des Monats sollen weitere Erleichterungen folgen.