Reisen für Ungeimpfte wird schwieriger. Der Bundesrat will, dass Ungeimpfte nur mit negativem PCR-Test in die Schweiz einreisen können oder sogar in Quarantäne müssen. Ähnliche Regeln kennt Grossbritannien seit längerem – mit zeitraubenden Auswirkungen an den britischen Flughäfen.
Die britische Regierung verlangt von jedem, ob Geimpft oder Ungeimpft, vor und nach der Einreise mindestens einen PCR-Test. Reisende aus dem Ausland müssen ein ausgefülltes Einreiseformular vorlegen und den PCR-Test für den zweiten Test schon im Vorhinein buchen. Ungeimpfte Schweizer müssen sogar in Quarantäne. Die Kontrollen am Flughafen London Heathrow führten zu stundenlangen Wartezeiten.
«Risikobasierte» Kontrollen der Grenzbehörden
Was passiert an der Schweizer Grenze und den Flughäfen, wenn die neuen Einreiseregeln wirklich kommen? Genaue Umsetzungspläne liegen den Behörden noch nicht vor. Weder die eidgenössische Zollverwaltung (EZV) noch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) äussert sich zu den konkreten Plänen des Bundes.
Im Entwurf zur Covid-19-Verordnung für die Variante ohne Quarantänepflicht steht, dass an der Grenze «risikobasiert» kontrolliert werden muss. Was das im Detail heisst, wird nicht weiter präzisiert.
Bleibt es bei den Check-in-Kontrollen?
Will der Bundesrat die Testpflicht bei der Einreise strikt umsetzen, werden am Flughafen Kontrollen der Grenzbehörden unumgänglich sein. Im Verordnungsentwurf ist vorgesehen, dass die Airlines die Covid-Zertifikate vor dem Boarding im Ausland kontrollieren. Dass diese es dabei nicht so genau nehmen, ist seit längerem bekannt.
Ob es tatsächlich ein erweitertes Kontrollregime gibt, weiss der Flughafen Zürich noch nicht. Falls die Testpflicht und erweiterte Kontrollen am Flughafen aber tatsächlich kommen würden, sei man bestrebt, diese so rasch und unkompliziert abzuwickeln wie möglich. Bilder wie solche von britischen Flughäfen will man unbedingt vermeiden.
In einer Woche weiss man mehr
Im Gegensatz zur Insel Grossbritannien hat die Schweiz auch den Binnenverkehr zu kontrollieren – also Einreisende mit Zug und Auto. Die «risikobasierten Kontrollen» dürften da an typischen Rückkehrer-Tagen, also an Wochenenden in den Herbstferien, vermehrt durchgeführt werden. Stau an Grenzübergängen wäre da dann vorprogrammiert.
Am 17. September soll der Bundesrat über die konkrete Umsetzung der Einreisebestimmungen beraten.