Bunker, Villa oder Privatjet?
Wladimir Putin hat sieben Geheim-Verstecke für den Notfall

Er hat einen blutigen Krieg in der Ukraine ausgelöst, nun ist er abgetaucht: Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich seit zwei Wochen nicht mehr im Kreml gezeigt. Laut Experten gibt es sieben Möglichkeiten, wo er sich aufhalten könnte.
Publiziert: 07.03.2022 um 01:11 Uhr
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Aktualisiert: 07.03.2022 um 12:05 Uhr
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Der russische Präsident Wladimir Putin hat in der Ukraine einen Krieg ausgelöst.
Foto: DUKAS

Seit dem 23. Februar herrscht Krieg in der Ukraine, ausgelöst vom grossen Nachbar Russland. Und seit dem 23. Februar hat sich der russische Präsident Wladimir Putin (69) auch nicht mehr im Regierungsgebäude, dem Kreml, aufgehalten. Denn das Zentrum seiner Macht in Moskau sei zu gefährlich, heisst es laut «Bild». Aus Angst vor Anschlägen scheint er eine Art «Bunker-Hopping» zu veranstalten und lässt sich von einem Versteck zum Nächsten bringen.

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Für sein Versteckspiel soll der russische Befehlshaber sieben Orte nutzen, heisst es weiter. So besitzt er eine eigene Wohnung in Moskau und weitere Residenzen in den Städten Kaliningrad, Karelien, im Altaigebirge und auf der Krim in der Nähe von Jalta. Zudem ist er stolzer Besitzer einer grossen Villa in Sotschi am Schwarzen Meer – doch dort wird ein Aufenthalt von Experten ausgeschlossen.

Aufenthaltsort des russischen Präsidenten ungewiss

Viel wahrscheinlicher ist es demnach, dass Aggressor Putin eine der Residenzen des Militärs oder der Präsidialverwaltung nutzt. Dazu gehört auch der Atombunker in Samara, 860 Kilometer von Moskau entfernt und am Ostufer der Wolga angesiedelt. Der Bunker in Samara wurde während des Zweiten Weltkrieges von Josef Stalin (†1953) in Auftrag gegeben – als Rückzugsort im Fall einer Einnahme Moskaus.

Doch ein einziger Aufenthaltsort ist wohl zu gefährlich für den russischen Präsidenten: Es wird vermutet, dass er sich in einem seiner Flugzeuge oder in seinem Auto, dem «Aurus Senat», von Ort zu Ort kutschieren lässt, während Menschen in der Ukraine vor seinem Bombenhagel fliehen müssen.

Sein Auto wurde unter dem Codenamen «Projekt Kortesch» eigens für ihn entwickelt. Der «Aurus Senat» ist 6,63 Meter lang, zwei Meter breit und 1,70 Meter hoch – damit der Kreml-Führer bequem und ohne sich zu bücken, einsteigen kann. Zudem ist der Wagen mit einem 4,4 Liter grossen Porsche-V8-Motor ausgestattet, hat 600 PS und bringt bei Spitzenleistungen 250 Kilometer pro Stunde aufs Tacho. Das Auto ist ausserdem «armdick» verpanzert und wiegt stattliche 6,5 Tonnen.

Die Iljuschin 96-300 PU, Putins «fliegender Kreml», wurde eigens für ihn umgebaut und erinnert von der Ausstattung an ein Objekt aus einem Spionagefilm: Es ist ausgestattet mit einem Transponder, mit dem die Maschine nicht vom Radar erfasst werden kann, besitzt ein Raketenabwehrsystem und eine Notkapsel für den Fall einer Krisensituation. Der Luxus darf allerdings nicht fehlen – Fitnessraum, Esszimmer, Duschen und eine Erste-Hilfe-Station wurden ebenfalls eingebaut.

Putins Bodyguards schützen ihn vor Anschlägen

Mit von der Partie sind Sicherheits-Agenten des FSO («Federalnaja Sluschba Ochrany», «Föderaler Sicherheitsdienst») und Nationalgardisten – eine Gruppe, die er eigens zu seinem Schutz gegründet hat. Putins Leibwächter – die sich selbst als seine «Musketiere» bezeichnen – gehören zu eben diesen Agenten. Der Website «Beyond Russia» zufolge werden Putins Leibwächter nach Qualitäten wie «Einsatzpsychologie», körperlicher Ausdauer und der Fähigkeit, Kälte zu ertragen und bei Hitze nicht zu schwitzen, handverlesen.

Berichten zufolge sind sie mit speziellen Aktentaschen ausgestattet, die als Schutzschilde für Putin dienen, und tragen in Russland hergestellte Vektor-Pistolen, die mit panzerbrechenden Kugeln geladen sind. Wenn er in der Öffentlichkeit auftritt, ist er von vier Ringen aus Sicherheitskräften umgeben, angefangen bei seinen persönlichen Leibwächtern, anderen, die in der Menge versteckt sind, noch mehr, die die Umgebung absperren, und Scharfschützen, die auf den umliegenden Dächern postiert sind.

Putin ist nie ohne seine Vertrauten unterwegs

Zur Reisegruppe gehört auch Verteidigungsminister Sergei Schoigu (66), ein treuer Propaganda-Verbreiter und «Allzweckwaffe» des russischen Präsidenten. So behauptete er beispielsweise am Donnerstag noch, dass Russland «nur auf militärische Objekte» ziele und «ausschliesslich mit hochpräzisen Waffen» arbeiten würde. Er hält auch die Behauptung aufrecht, Russland müsse sich gegen die Bedrohung durch den Westen zu schützen. Schoigu war es auch, der am vergangenen Montag die Atomwaffen Russlands in verstärkte Alarmbereitschaft versetzte. Von Putin geniesst der gelernte Ingenieur hohes Ansehen. Sie gehen gemeinsam in den Sommerurlaub. Schoigu ist Putins «Mann Nummer eins», wenn es um den Kampf gegen Kreml-Kritiker Alexei Nawalny geht.

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Während dem eigens ausgelösten Krieg auf sein Nachbarland Ukraine darf natürlich auch der Draht zum Militär nicht fehlen: Generalstabchef Waleri Gerassimow (66), Stellvertreter Schoigus. Seine gesamte Laufbahn verbrachte Gerassimow nach seinem Studium an der Offizierschule in Kasan in der Armee. Verantwortlich ist Gerassimow für die operative Führung des Krieges in der Ukraine. 2021 betonte er russischen Medienberichten zufolge, dass der Kreml sich das Recht vorbehalte, Atomwaffen einzusetzen, wenn ein Angreifer solche gegen Russland einsetzt oder die Existenz des russischen Staates bedroht werde. (chs)

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