In Kiew wurde ein Schulmädchen erschossen. Die kleine Polina war 10 Jahre alt, als ihr Leben endete. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (44) ist die Zahl der bei der russischen Invasion getöteten Kinder mit Polina auf mindestens 16 gestiegen.
Laut «The Independent» befand sich das Kind im letzten Jahr der Primarschule. Sie und ihre Eltern sollen gestorben sein, als russische Truppen das Feuer auf das Auto der Familie eröffneten. Polinas Schwester soll derzeit auf einer Intensivstation liegen. Auch ihr Bruder werde in Kiew in einem Kinderspital behandelt. Das erklärt der stellvertretende Bürgermeister der Stadt, Wolodimir Bondarenko.
Für 6-Jährige kam jede Hilfe zu spät
Einige Kinder konnten jedoch nicht mehr gerettet werden. So ein 6-jähriges Mädchen, das am Sonntag in der Ukraine getötet wurde. Dies berichtet «AP News».
Das Mädchen, dessen Name nicht bekannt ist, wurde nach Angaben der Agentur durch Schüsse in einem Wohngebiet verwundet. Schwerverletzt wurde sie in ein Spital in Mariupol gebracht.
Weinend stand die Mutter vor dem Krankenwagen, ihr Vater blutüberströmt an ihrer Seite. Die Familie befand sich gerade in einem Supermarkt am Rande der südöstlichen Hafenstadt, als es zu dem schrecklichen Vorfall kam, wie die Agentur weiter schreibt.
«Zeigen Sie das Putin»
Unmittelbar eilte ein medizinisches Team herbei, um das Leben der Kleinen zu retten. «Holt sie raus! Holt sie raus! Wir können es schaffen!», rief ein Krankenhausmitarbeiter.
Die Ärzte und Krankenschwestern vor Ort versuchten alles, um die Sechsjährige wiederzubeleben – vergeblich. Das Mädchen konnte nicht mehr gerettet werden. Wutentbrannt und verzweifelt blickte ein Arzt in die Kamera eines Journalisten von «AP News» und sagte: «Zeigen Sie dies Putin. Die Augen dieses Kindes und die weinenden Ärzte.»
Mehrere Angriffe auf Zivilgebiete
Auch ein Angriff auf eine Vorschule in der Stadt Ochtyrka forderte Menschenleben – darunter auch jene von den Schwächsten unter uns. So soll am Freitag bei dem Angriff ein siebenjähriges Mädchen getötet worden sein. Die kleine Alisa war demnach eine von sechs Personen, die sich in dem Kindergarten in Ochtyrka im Nordosten der Ukraine versteckten – und dabei ums Leben kamen.
Nach Angaben von Amnesty International setzte das russische Militär bei dem Angriff Streumunition ein. Mehrere Angriffe sollen auf zivile Gebiete, darunter auch auf Spitäler und Kindergärten, verübt worden sein, so Amnesty International weiter.
352 Zivilisten gestorben, 45 Kinder verletzt
Fünf Tage nach der Invasion sind nach ukrainischen Angaben neben den Todesopfern weitere 45 Kinder verwundet worden. Die genauen Zahlen sind zum aktuellen Zeitpunkt schwer zu verifizieren. Am Sonntag teilte das Gesundheitsministerium des Landes mit, dass mindestens 352 Zivilisten gestorben seien.
Am Montag sollen bei russischen Raketenangriffen auf die östliche Stadt Charkiw Dutzende Zivilisten getötet und Hunderte verletzt worden sein. Das teilen ukrainische Beamte mit. (euc/dzc)