Der CDU-Bundesvorstand hat sich klar für Parteichef Armin Laschet (60) als Kanzlerkandidaten der Union ausgesprochen. In einer Abstimmung entschieden sich in der Nacht zum Dienstag 31 Vorstandsmitglieder für den CDU-Vorsitzenden und 9 für seinen Kontrahenten, CSU-Chef Markus Söder (54). Es gab 6 Enthaltungen, wie ein Parteisprecher nach mehr als sechsstündigen Beratungen des CDU-Führungsgremiums in Berlin mitteilte.
Wie reagiert Markus Söder? Der bayerische Ministerpräsident raucht die Friedenspfeife. Er hat am Dienstagmittag verkündet, dass er den Entscheid des CDU-Vorstands akzeptiere und Armin Laschet als Kanzlerkandidat unterstütze.
Söder sagte: «Die Würfel sind gefallen, Armin Laschet wird Kanzlerkandidat der Union. Ich akzeptiere es.» Es gebe eine Verantwortung fürs Land, aber auch eine Verantwortung für die Union. Nur eine geschlossene Partei könne erfolgreich sein, sagte Söder.
Söder weiter: «Ich wünsche Armin Laschet für die schwierige Aufgabe, die vor ihm steht, viel Erfolg.»
Streit beigelegt
Armin Laschet wird definitiv für die Union ins Kanzlerrennen steigen und bei einem Sieg am ehesten eine Koalition mit der FDP eingehen. Seine grösste Konkurrentin dürfte Annalena Baerbock (40) sein, die für die mächtig erstarkten Grünen ins Rennen geht. Entschieden wird bei den Wahlen am 26. September.
Damit wäre das Hin und Her um die Kanzlerkandidatur nach knapp anderthalb Wochen vorbei. Allerdings steht jetzt möglicherweise ein Aufruhr an der Parteibasis ins Haus: Viele Kreisverbände und auch die Unionsfraktion im Bundestag hatten offen ihre Unterstützung für Markus Söder bekundet.
«Volle Unterstützung» von Söder
Die CSU ist die bayerische Schwesterpartei der CDU. Sie tritt nur im Bundesland Bayern an, die CDU nur in den übrigen 15 deutschen Bundesländern.
Im Bundestag bilden beide eine gemeinsame Fraktion, bei Bundestagswahlen stellen sie einen gemeinsamen Kanzlerkandidaten auf. Dieser wurde bislang üblicherweise im Konsens ermittelt. (SDA)