Bei der Kanzlerwahl in Deutschland ist am Montagmorgen ein Vorentscheid gefallen. Bei der CDU stellt sich das Präsidium hinter Armin Laschet (60). Damit wird es für den bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder (54) schwierig, Nachfolger der im Herbst abtretenden Angela Merkel (66) zu werden.
Das CDU-Präsidium hat sich mit breiter Mehrheit hinter eine Kanzlerkandidatur von Parteichef Armin Laschet gestellt. Das bestätigte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (69) am Montag nach einer Sitzung des Präsidiums in Berlin.
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Man habe aber keinen Beschluss gefasst – dies sei auch nicht geplant gewesen. Bouffier ergänzte mit Blick auf Laschet, das Präsidium habe deutlich gemacht, «dass wir ihn für aussergewöhnlich geeignet halten und ihn gebeten, mit Markus Söder jetzt gemeinsam den weiteren Weg zu besprechen, wie wir das machen». Die Herausforderung sei so gross, «dass wir die nur gemeinsam stemmen können», sagte er und nannte die Bewältigung der Pandemie und die Lage in Europa.
«Wir glauben, dass die Union das am besten kann. Aber das kann sie nur dann, wenn CDU und CSU ganz eng beieinander sind und wir das in einem wirklich guten Prozess miteinander dann auch zu Ende bringen.» Er sei zuversichtlich, dass dies gelinge.
Beliebter Söder
Auch CSU-Chef Markus Söder bewirbt sich um den Spitzenposten für die Wahl des deutschen Parlaments im September. Söder, der auch Ministerpräsident in Bayern ist, kommt derzeit auf deutlich höhere Beliebtheitswerte als Laschet.
Am Sonntag hatte sowohl Laschet, der das Land Nordrhein-Westfalen regiert, als auch Söder ihre Bereitschaft erklärt, als Kanzlerkandidat der Union aus CDU und CSU anzutreten. Söder machte dies allerdings von der Unterstützung der CDU abhängig.
Söder zur Zusammenarbeit bereit
Der bayerische Ministerpräsident sagte zu, sich einzuordnen und ohne Groll mit Laschet zusammenzuarbeiten. Sollten die CDU-Gremien also mit sehr breiter Mehrheit Laschet unterstützen, wäre das ein starkes Plus für den 60-jährigen Aachener. Wenn nicht, droht eine schwierige Phase.
Am Montag kommender Woche werden auch die Umfrage-starken Grünen erstmals eine Kanzlerkandidatur verkünden. (gf)