Es war ein Jahrhunderthochwasser: Über 130 Menschen starben im Juli 2021 wegen der Todesflut im Ahrtal. Haben Politiker und Behörden versagt? Das prüft zurzeit ein Untersuchungsausschuss. Und der knüpft sich Anne Spiegel (41) vor.
Letztes Jahr war die Grünen-Politikerin noch Umweltministerin von Rheinland-Pfalz. Von ihr sind brisante Chat-Nachrichten aufgetaucht. Die Ministerin schrieb Mitarbeitern: Notwendig sei «ein Wording, dass wir rechtzeitig gewarnt haben», berichtet die «Frankfurter Allgemeine Zeitung». In den Chats steht auch: Sie traue dem SPD-Innenminister Roger Lewentz (58) zu, er wolle ihrem Ministerium die Schuld an der Katastrophe geben.
«Machtpolitisches Taktieren war wichtiger»
Der Ministerin waren die mediale Performance und das machtpolitische Taktieren wichtiger als die Not der Menschen im Ahrtal, sagt CDU-Mann Christian Baldauf (54). «Das ist beschämend und unwürdig für eine Ministerin.»
Im Dezember wurde Anne Spiegel zur Bundesfamilienministerin in Berlin befördert. Nun steht sie wegen der Hochwasser-Katastrophe unter Druck. Rückenwind erhält sie von ihrer Partei: Die Grünen sprechen von einer «bösartigen Kampagne». (br)