Schwangere und Kinder flüchten sich ins Freie. Verletzte retten sich nach draussen. Männer bringen eine verletzte Hochschwangere auf einer Bahre in Sicherheit. Wladimir Putin (69) kennt im Krieg gegen die Ukraine keine Gnade. Das Kinder- und Geburtsspital in der umkämpften Stadt Mariupol wurde bombardiert.
Mindestens drei Menschen wurden bei dem Angriff getötet. «Nach dem terroristischen Bombenangriff durch russische Flugzeuge auf das Kinderkrankenhaus in Mariupol sind drei Menschen gestorben, darunter ein Mädchen», teilte der Stadtrat der Hafenstadt am Donnerstag im Messengerdienst Telegram mit. Mindestens 17 Angestellte wurden nach Behördenangaben verletzt.
Der Angriff auf das erst kürzlich renovierte Krankenhaus löste international Entsetzen und Empörung aus. Der Sprecher der französischen Regierung, Gabriel Attal (32), verurteilte die Attacke als «unmenschlich und feige». Auf Frauen, Kinder und Pflegekräfte zu zielen, sei «unglaublich», sagte Attal am Donnerstag dem Sender RTL. Frankreich fordere erneut eine Waffenruhe.
Russen weisen Bombardierung als Falschmeldung zurück
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (46) hatte den Angriff als «Kriegsverbrechen» bezeichnet, der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba (40) sprach von «Barbarei».
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow (71) hat Vorwürfe eines Angriffs auf eine Geburtsklinik in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol als Falschmeldung zurückgewiesen.
Russland habe bereits am 7. März die Vereinten Nationen informiert, dass in der ehemaligen Klinik kein medizinisches Personal mehr sei, sondern ein Lager ultraradikaler Kämpfer des ukrainischen Bataillons Asow, sagte Lawrow am Donnerstag in Antalya nach Gesprächen mit dem ukrainischen Aussenminister Dmytro Kuleba. Er sprach von einer «Manipulation» der gesamten Welt mit Informationen zu mutmasslichen Gräueltaten der russischen Armee.
Ein von Rettungshelfern veröffentlichtes Video von dem getroffenen Krankenhaus zeigte einen Ort völliger Zerstörung. Verletzte wurden zum Teil auf Tragen in Sicherheit gebracht. Zudem waren verkohlte Autowracks zu sehen sowie ein tiefer Bombenkrater. Im Gebäudeinneren war der Boden von Trümmern, Glasscherben, zersplittertem Holz und aus den Bettgestellen gesprengten Matratzen übersät. (AFP/jmh)