US-Präsident Joe Biden (79) hat den Abschuss des mutmasslichen chinesischen Spionage-Ballons über dem Meer verteidigt. Er wies damit am Montag zugleich vor allem von Republikanern erhobene Vorwürfe zurück, dass der Abschuss zu spät erfolgt sei.
Das Weisse Haus gab derweil bekannt, dass es Geheimdienstinformationen von dem Ballon gewinnen konnte und die Trümmerteile nicht an Peking zurückgeben will.
«In dem Moment, wo er von Kanada in die Vereinigten Staaten kam, habe ich dem Verteidigungsministerium gesagt, dass ich ihn abgeschossen haben will, sobald es angemessen ist», sagte Biden vor Journalisten.
Biden will Kontakt mit China halten
«Sie haben gesagt, dass wir ihn nicht über Land abschiessen sollten. Er war keine grosse Bedrohung und wir sollten warten, bis er über Wasser ist.» Zugleich machte Biden klar, dass er trotz des Vorfalls den Kontakt mit China nicht komplett abbrechen wolle.
Der Überflug des Ballons über die USA hatte in den vergangenen Tagen für Aufsehen, Empörung und neuen Spannungen zwischen Washington und Peking gesorgt. Biden liess den Ballon schliesslich am Samstag an der US-Ostküste über dem Atlantik von einem Kampfflugzeug abschiessen, als der Ballon sich nicht mehr über dem Festland befand. Jetzt läuft die Bergung der Trümmer.
Material bleibt in den USA
Zu einer möglichen Rückgabe der Trümmer an China sagte der Sprecher des nationalen Sicherheitsrates, John Kirby (60): «Ich weiss von keiner Absicht und keinen Plänen, es zurückzugeben.»
Bereits während des Überflugs des Ballons über die USA seien Massnahmen ergriffen worden, um dessen Spionage-Fähigkeiten zu beschränken. Zugleich seien Geheimdienstinformationen vom Ballon abgezogen worden. «Wir analysieren derzeit noch die Informationen, die wir von dem Ballon abziehen konnten, bevor wir ihn abgeschossen haben.» (AFP/euc)