Bewusst zu hohe Betäubungs-Dosen verabreicht
Kardiologe der Berliner Charité wegen Mordverdachts verhaftet

Nach dem Tod von zwei schwerkranken Patienten des traditionsreichen Krankenhauses Charité in der deutschen Hauptstadt steht ein Kardiologe unter Mordverdacht.
Publiziert: 08.05.2023 um 15:39 Uhr
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Aktualisiert: 08.05.2023 um 17:06 Uhr
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Am Montagmorgen ist ein Kardiologe der Berliner Charité wegen Mordverdachts festgenommen worden.
Foto: keystone-sda.ch

Nach dem Tod von zwei Patienten ist laut deutschen Medienberichten ein Kardiologe (55) der Berliner Charité am Montagmorgen wegen Mordverdachts festgenommen worden.

Gemäss Polizei bestehe der Verdacht, dass der Arzt in zwei Fällen in den Jahren 2021 und 2022 schwer erkrankten Patienten auf der Intensivstation bewusst eine zu hohe Dosis eines Sedierungsmittels verabreicht habe, damit diese starben.

Verkündung des Haftbefehls noch heute erwartet

Der Fall war dem Berliner Spital offenbar schon länger bekannt. Laut Staatsanwaltschaft war der Kardiologe bereits im August 2022 von der Charité freigestellt worden, nachdem ein anonymer Hinweis zu «einem nicht rechtmässigen medizinischen Vorgehen mit Todesfolge» eingegangen sei. Nach einer Anzeige der Charité seien dann von der Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen wurden.

«Der dringende Tatverdacht, der wesentliche gesetzliche Voraussetzungen für den Erlass des Haftbefehls ist, konnte aber erst jetzt nach einem medizinischen Gutachten angenommen werden», heisst es.

Ob weitere Todesfälle in der Charité untersucht werden müssen, ist nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft noch unklar.

Der Kardiologe soll noch heute bei einer Ermittlungsrichterin vorgeführt werden. (ced/SDA)

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