22 Spiele, 22 Platzverweise, 18 rote und rund 60 gelbe Karten: So sieht die Bilanz des Kreisligaklubs DJK AfB Bochum aus, wie «T-Online» berichtet. Kein Wunder bekommt der gegnerische Verein SG Linden-Dahlhausen ein mulmiges Gefühl. Daher am Sonntag ihr Entscheid: Das Spiel wird abgesagt.
Schon das Hinspiel zwischen den beiden Kreisliga-Mannschaften war gezeichnet von Beleidigungen und Gewalt, sodass der Schiedsrichter das Spiel letztlich abbrechen musste. In einem Facebook-Beitrag von Sonntag kommentierten die Spieler von Linden-Dahlhausen ihre Entscheidung: «Wir hoffen, dass diese Aktion den Kreis zu einer nachhaltigen Tat in dieser Angelegenheit bewegt. So kann es doch nicht weitergehen.» Amateurfussball dürfe nicht zum «Angsttraum» werden.
Gegnerisches Team flüchtete vom Spielfeld
Die Kreisliga-Mannschaft aus Bochum habe einen allgemein schlechten Ruf in der Kreisliga. So weist Linden-Dahlhausen in dem Facebook-Beitrag darauf hin, dass ein Spiel zwischen Bochum und einem gegnerischen Team schon nach 50 Minuten abgebrochen werden musste – denn das gegnerische Team habe aus «Angst vor körperlichen Angriffen und Verletzungen» das Spielfeld sofort verlassen. Trotz der vielen Vorfälle hat der zuständige Kreis bisher nichts unternommen. Die Punkte des abgesagten Spiels vom Sonntag gehen nun an DJK AfB.
Massenschlägerei auf dem Platz
Deutschland ist jedoch keine Ausnahme, was die Gewaltbereitschaft im Amateurfussball angeht. Auch die Schweiz kommt immer wieder in die Schlagzeilen. So zum Beispiel im Mai 2022, als ein 5.-Liga-Fussballspiel zwischen dem VFR Kleinhüningen und dem FC Kaiseraugst komplett eskalierte.
Videoaufnahmen zeigen, wie eine Massenschlägerei auf dem Platz ausbricht. Ein Spieler nach dem anderen geht zu Boden, eine Person muss ins Spital gebracht werden. Die Polizei wurde damals nur dank einer vorbeikommenden Streife auf die Eskalation aufmerksam, wie ein Polizeisprecher später sagt.
Auch 2021 kam es zu einer heftigen Massenschlägerei im Tessiner Amateurfussball. Ein 3. Liga-Fussballspiel zwischen US Semine und dem FC Locarno musste unterbrochen werden. Auslöser war eine Rote Karte für einen Spieler des FC Locarno. Beim Verlassen des Feldes gerieten der Spieler und Semine-Fans aneinander, die Sache eskalierte – und die Fäuste flogen.