Es sind wüste Szenen, die sich nach dem 5.-Liga-Match VFR Kleinhüningen gegen FC Kaiseraugst auf dem Basler Sportplatz Schorenmatte am Samstagabend abspielen.
Eigentlich ist die Partie zu Ende. 3:2. Ein knapper Sieg für den VFR Kleinhüningen. Doch nach Abpfiff hat die Sache ein Nachspiel, wie ein Video dokumentiert.
Die Stimmung ist aufgeheizt. Die jungen Männer brüllen sich an. Einer scheint besonders aggressiv zu sein. Er zieht sein T-Shirt aus, will losstürmen, wird aber zurückgehalten. Und dann fliegen doch die Fäuste. Ein Fussballer geht zu Boden. Dann der nächste. Es entwickelt sich eine Massenschlägerei – mitten auf dem Fussballplatz.
«Der Vorstand setzt alles daran, die Ereignisse aufzuarbeiten»
Eine Person wurde nach der Prügel-Eskalation ins Spital gebracht, wie die Kantonspolizei Basel-Stadt auf Anfrage von Blick mitteilt. Die Polizei selber hatte vor Ort keiner gerufen. «Eine zufällig anwesende Patrouille wurde von der Sanität über das Ereignis in Kenntnis gesetzt. Zu diesem Zeitpunkt waren jedoch keine polizeilichen Massnahmen mehr notwendig», sagt Polizei-Sprecher Rooven Brucker zu Blick.
Wie es genau zu der Massenschlägerei kommen konnte, ist bislang nicht ganz klar. «Der Vorstand setzt alles daran, die Ereignisse aufzuarbeiten und die notwendigen Massnahmen zu ergreifen», teilt der Vorstand des VFR Kleinhüningens mit. Einen ersten wichtigen Schritt dazu hätten beide Mannschaften noch auf dem Spielfeld gemacht, als sie nach der Auseinandersetzung die Ereignisse besprochen und geklärt hätten.
Was das genau bedeutet, dazu will sich der VFR-Vorstand nicht weiter äussern. Nur so viel: Man distanziere sich klar von der Gewalt und dem Video.
Solche Vorfälle werden «entsprechend scharf sanktioniert»
Auch der FC Kaiseraugst will den Vorfall aufarbeiten, wie Präsident Angelo Borserini (55) auf Anfrage von Blick erklärt. Er war am Samstag nicht vor Ort, als es zu der Massenschlägerei kam. Borserini zu Blick: «Warum die Situation genau eskaliert ist, weiss ich nicht. Daher wird es heute am Abend, um 19.30 Uhr, eine Sitzung mit der Mannschaft geben, um den Vorfall aufzuklären. Erst dann kann über mögliche Konsequenzen gesprochen werden.»
Die Sache wird aber nicht nur intern geklärt. Auch der Fussballverband Nordwestschweiz (FVNWS) hat sich eingeschaltet und will Antworten. «Die Wettspielkommission hat zu den Vorfällen eine Untersuchung eingeleitet und die beteiligten Vereine sowie den vor Ort anwesenden Schiedsrichter zu detaillierten Stellungnahmen aufgefordert», sagt FVNWS-Geschäftsführer Pascal Buser zu Blick.
Nach Eingang dieser Unterlagen werde der Vorfall untersucht. Gleichzeitig betont der Verbands-Chef, dass der Fussballverband Nordwestschweiz jegliche Art von Gewaltanwendung auf und neben dem Spielfeld verurteilt. Buser zu Blick: «Die Werte von Respekt, Fairplay und Integrität der Wettbewerbe werden durch solche Vorfälle auf gröbste Art verletzt und von der Wettspielkommission entsprechend scharf sanktioniert.»