In Frankreich spitzt sich die Corona-Lage weiter zu. «Was wir vermeiden wollen, ist eine Epidemie innerhalb der Epidemie», sagte Gesundheitsminister Olivier Véran in einer Pressekonferenz am Donnerstag.
Die Zahlen steigen. Täglich gebe es mehr als 20'000 neue positive Corona-Fälle, sagte er. Und: Auch die Mutationen des Virus seien in Frankreich im Umlauf. Jeden Tag würden mehr als 2000 Patienten mit einer Virusmutation infiziert, sagte Véran. Die britische Variante breite sich dabei am meisten aus. «Der Druck im Gesundheitswesen und die Anspannung im Krankenhaus nehmen zu», warnte er.
Psychische und wirtschaftliche Folgen
Im Grossen und Ganzen sei die abendliche Ausgangssperre zwar wirksam, aber sie reiche nicht aus, um das Virus einzudämmen – vor allem mit Blick auf die Mutationen, sagte der Minister. Er kündigte Entscheidungen in den kommenden Tagen an.
Man sei sich der Folgen für die Psyche der Menschen und der Wirtschaft sehr wohl bewusst. Auf der positiven Seite gebe es nun die Impfkampagne, auf der negativen Seite seien mittlerweile aber die ansteckenderen Varianten aufgetreten.
Es droht ein dritter Lockdown
Regierungssprecher Gabriel Attal hatte bereits am Mittwoch einen dritten strengen Lockdown ins Spiel gebracht. In Frankreich wird erwartet, dass sich Präsident Emmanuel Macron bald äussern wird, um Ankündigungen zu machen.
Seit knapp zwei Wochen gilt in Frankreich die abendliche Ausgangssperre. Ab 18.00 Uhr dürfen die Menschen nicht mehr einkaufen, vor der Tür spazieren gehen oder an der frischen Luft Sport machen.
Ausnahmen gelten zum Beispiel für den Arbeitsweg. Die Regelung führt zu vollen Supermärkten und Metros kurz vor Beginn des sogenannten couvre-feu. (SDA/bra)