Corona-Mutation in den Klassen
Schulen bereiten sich auf Schliessungen vor

Die Corona-Mutationen breiten sich nun auch an den Schulen aus. Die Lehrer bereiten sich daher auf eine entsprechende Umstellung auf Fernunterricht vor.
Publiziert: 18.01.2021 um 19:24 Uhr
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Aktualisiert: 28.01.2021 um 16:56 Uhr
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Die Schulen bereiten sich wieder auf Fernunterricht vor.
Foto: keystone-sda.ch
Marco Latzer, Myrte Müller und Sven Ziegler

Auch an den Schulen rauchen aufgrund der neuen Corona-Mutationen die Köpfe. In Frauenfeld TG etwa infiziert sich eine Oberstufenschülerin des Schulhauses Reuttenen mit einer neuen Variante. Die Folgen sind drastisch: Der gesamte Jahrgang der 3. Oberstufe wird in den Fernunterricht versetzt. Der Thurgauer Gesundheitsdirektor Urs Martin meint gegenüber BLICK: «Es ist vor diesem Hintergrund auch denkbar, dass die Situation weiter eskaliert.»

Es ist nicht die einzige Schule, die am Montag in die Schlagzeilen gerät. In Oberwil BL infiziert sich ein Primarschüler, die gesamte Klasse muss in Quarantäne und sich einem Coronatest unterziehen. In Bremgarten BE werden 120 Schüler in Quarantäne gesteckt, in St. Moritz GR und Morbio Inferiore TI werden die Schulen nach einem lokalen Ausbruch ganz geschlossen. Der Tessiner Kantonsarzt Giorgio Merlani klagt: «Wir hinken dem Virus hinterher. Er ist uns immer ein Schritt voraus und wir müssen sehen, wie wir dagegen halten.»

Das wirft Fragen auf: Lässt sich die Öffnung der Schulen noch länger aufrechterhalten? «Wir erwarten vom Bundesrat am Mittwoch klare Aussagen und eine Strategie, wie es bei den Schulen weitergeht», sagt Dagmar Rösler, Präsidentin des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz. Derzeit erhalte man viele Rückmeldungen von besorgten Lehrern.

Für Rösler ist daher klar: «Die bisherigen Schutzmassnahmen reichen nicht mehr aus. Wir fahren das ganze Leben herunter, schliessen Läden und beschränken Kontakte – nur in den Schulen gilt der Status Quo. Das geht aus unserer Sicht nicht auf.» Vor den Schliessungen müsse man über weitere Massnahmen nachdenken, beispielsweise FFP-2-Masken für Lehrer.

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«Schulen bereiten sich vor»

Auch Lucius Hartmann, Präsident des Verbandes Schweizer Gymnasiallehrer, sagt: «Wir haben immer gesagt, dass der Fernunterricht möglichst vermieden werden sollte. Aufgrund der neuen Entwicklung gilt es aber sicherlich, die Möglichkeit eines weitgehenden Fernunterrichts noch einmal zu überprüfen und entsprechende Szenarien vorzubereiten.»

Bereits stehen in den ersten Kantonen die Ferien vor der Tür. Für Hartmann der ideale Zeitpunkt, den Strategiewechsel zu diskutieren. «Ideal wäre es für uns, wenn wir in diesen Kantonen das Semester noch sinnvoll abschliessen können und bereits wissen, in welcher Form der Unterricht nach den Ferien stattfinden wird.»

Dem Fernunterricht abgeneigt sind die Lehrer nach dem Auftritt der hochansteckenden Mutation nicht mehr. Jede Krise verlange auch Einschnitte, heisst es am Montag von verschiedenen Seiten. Wenn es epidemiologisch nicht mehr vertretbar sei, dann brauche es diese Einschnitte auch bei den Schulen.

Lehrerpräsidentin Rösler: «Die Schulen bereiten sich für etwaigen Fernunterricht vor und spielen diverse Szenarien durch. Sie sind dieses Mal besser vorbereitet als noch im Frühling.»

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