Luftalarm über den USA am Wochenende! Das Militär schiesst gleich drei unbekannte Flugobjekte ab. Nun wird bekannt: Bei einem Abschussversuch verfehlte eine Rakete das Ziel, flog stattdessen mit unbekanntem Ziel weiter.
Der Vorfall habe sich am Sonntag über dem Huronsee ereignet, der im Grenzgebiet zwischen den USA und Kanada liegt, berichtet CNN unter Berufung auf drei verschiedene Quellen. Es handelte sich demnach um den bislang letzten bekannten Abschuss eines Flugobjekts über dem Norden Amerikas.
Laut dem CNN-Bericht wurde die Rakete von einem F-16-Kampfjet aus abgefeuert, verfehlte das Ziel aber. Wohin die Rakete anschliessend flog, ist nicht klar. Von den Behörden gibt es bislang noch keine offizielle Stellungnahme.
Wohl keine grösseren Schäden
Das Pentagon teilte am Sonntag lediglich mit, der Abschuss habe sich schwierig gestaltet. Das Objekt sei relativ klein gewesen. Deshalb entschieden sich die Behörden auch gegen eine klassische radargesteuerte Rakete und nutzten stattdessen wärmesuchende Kurzstrecken-Luft-Luft-Lenkwaffen, die von einem Kampfjet aus abgeschossen wurden. «Die Piloten hielten dies für die beste Möglichkeit», sagte Glen VanHerck (60), Befehlshaber des nördlichen US-Kommandos.
Die Raketen des Typs AIM-9X treffen im Normalfall auch kleine Objekte mit hoher Präzision. Trotz des modernen Systems verpasste eine der abgefeuerten Raketen das Ziel. Die Rakete scheint aber keine grösseren Schäden angerichtet zu haben.
Was steckt hinter den Ballonen
VanHerck (60) sagte am Sonntag lediglich, man habe «in jedem Fall enorme Vorsicht walten lassen, um mögliche Kollateralschäden zu begrenzen.» Dass eine Rakete ihr Ziel verfehlt habe, blendete der Befehlshaber allerdings aus.
US-Kampfjets hatten bereits am Freitag und Samstag zwei nicht näher identifizierte Flugobjekte abgeschossen: eines vor der Küste des US-Bundesstaats Alaska, das andere über dem Norden Kanadas. Am Sonntag folgte dann ein drittes Objekt. Bislang ist unklar, um was für Objekte genau es sich handelte, woher sie kamen und welches Ziel sie verfolgten. Die Bergung von Überresten der Flugobjekte soll Aufschluss geben.
Die Vorfälle erinnerten an einen mutmasslich für Spionagezwecke eingesetzten chinesischen Ballon, den die US-Luftwaffe eine Woche zuvor vor der Küste des Bundesstaates South Carolina vom Himmel geholt hatte. Es bleibt zunächst offen, ob die Vorfälle zusammenhängen. (zis)