Am 9. Mai feiert Russland den «Tag des Sieges» – den russischen Triumph über Nazideutschland und über den Faschismus. Während sich Präsident Wladimir Putin (69) auf eine Rede auf einer der vielen Militärparaden in seinem Land vorbereitet, macht sich auch der britische Verteidigungsminister Ben Wallace (51) bereit für eine Rede im National Army Museum in London.
Dem britischen Sender Sky News liegen Auszüge aus der Rede Wallace vor. Er prophezeit Putin und seinem inneren Kreis das gleiche Schicksal wie das der Nazis, die am 8. Mai 1945 besiegt wurden und sich wegen ihrer Gräueltaten vor dem Nürnberger Prozess verantworten mussten.
Verteidigungsminister vergleicht Russen mit Faschisten
«Mit ihrem Einmarsch in die Ukraine spiegeln Putin, sein innerer Kreis und seine Generäle den Faschismus und die Tyrannei von vor 70 Jahren wider und wiederholen die Fehler der totalitären Regime des letzten Jahrhunderts», wird eine Passage zitiert. «Auch ihr Schicksal muss letztendlich dasselbe sein.»
Die Rede soll ähnlich harsch weitergehen: «Ihr illegaler Einmarsch in die Ukraine, die Angriffe auf unschuldige Bürger und ihre Häuser und die weit verbreiteten Gräueltaten – auch gegen Frauen und Kinder – beschmutzen die Erinnerung an vergangene Opfer und Russlands einstmals stolzes Weltbild.»
Er soll auch das Verhalten der russischen Kommandeure wegen Kriegsverbrechen und ihrer Inkompetenz in einer Kampagne kritisieren, die nicht die von Putin erwarteten Erfolge gebracht hat. Wallace hat auch einige Worte für die russischen Generäle in ihren «gepflegten Paradeuniformen» übrig, sie seien «mitschuldig an Putins Missbrauch der stolzen Geschichte ihrer Vorfahren», die dem Faschismus widerstanden haben.
Wallace schiesst nicht zum ersten Mal gegen Russland
Die heftige Kritik von Wallace folgt nach einem weiteren Tag brutaler Angriffe russische Truppen auf die Ukraine am Sonntag. Es ist nicht das erste Mal, dass der britische Verteidigungsminister solch klare Worte gegen Russland und für die Ukraine findet.
Bereits vergangene Woche sagte er, es sei legitim, dass die ukrainischen Streitkräfte die russische Logistik angreifen, um die Versorgung mit Lebensmitteln, Treibstoff und Munition zu unterbrechen. So sagte er zu BBC: «Ein Teil der Verteidigung bei dieser Art von Invasion besteht natürlich darin, dass die Ukraine die Nachschublinien der russischen Armee unter Beschuss nimmt, denn ohne Treibstoff, Lebensmittel und Munition kommt die russische Armee zum Stillstand und kann ihre Invasion nicht mehr fortsetzen.» (chs)
