Eigentlich hätte Simon Lachner (25), Aktivist der «Letzten Generation», zusammen mit weiteren Klimaklebern im bayerischen Regensburg (D) die Strasse blockieren wollen. Doch dazu kam er gar nicht. Noch bevor er am Montag an der Protestaktion teilnehmen konnte, wurde er von der Kriminalpolizei verhaftet – und zwar präventiv.
Dabei gingen die Beamten nicht zimperlich vor, wie Aufnahmen der Festnahme zeigen: Zu zweit schleiften sie den Klima-Chaoten am Boden entlang aus seinem eigenen Haus. «Ich werde hier rausgetragen, als wäre ich ein Schwerverbrecher, der festgenommen werden muss», so Lachner im Video, das von der «Letzten Generation» geteilt wurde.
Inzwischen ist der Klimaaktivist wieder auf freiem Fuss. Auf Twitter äussert er sich nun zu der Festnahme. «Heute Mittag hat es bei uns Zuhause Sturm geklingelt und dann standen plötzlich zwei Beamte der Kriminalpolizei Regensburg vor meiner Tür», so Lachner. Nach kurzer Rücksprache, wo der Protest wäre, den er per Medienmitteilung zuvor angekündigt hatte, sei er dann tatsächlich festgenommen worden.
Aktivisten hätten angekündigt, eine Straftat zu begehen
«Sie haben mich rausgetragen, in ihr Auto gesteckt und mitgenommen.» Daraufhin hätte er mehrere Stunden in einer Zelle verharren müssen. «Und das, weil andere eine Versammlung machen, um unsere Bundesregierung in ihrer Klimapolitik zu kritisieren.»
Gegenüber dem Newsportal «T-Online» bestätigt ein Sprecher der Regensburger Polizei eine entsprechende Festnahme. Demnach sei Lachner präventiv in Gewahrsam genommen worden. Der Grund: Es sei eine Nötigung im Raum gestanden und die Aktivisten hätten zuvor angekündigt, eine «Straftat zu begehen».
Protest nach Verhaftung «umso grösser»
Für die Klimakleber scheint seine Verhaftung dennoch etwas Gutes gehabt zu haben: «Im Nachhinein habe ich gehört, dass dieser Protest umso grösser wurde, weil Leute gehört haben, dass jemand zu Hause festgenommen wurde», sagt Lachner.
So seien gar Leute aus Nürnberg und aus München angereist. Auch seine Freunde hätten sich mit ihm solidarisiert: «Mein Mitbewohner hat sich heute das erste Mal auf die Strasse geklebt.»
Seine Festnahme scheint den Klima-Chaoten alles andere als abgeschreckt zu haben. Aufgeben ist für Lachner nämlich keine Option: «Wir müssen diesen Protest grösser und immer lauter machen.»