Aus Angst vor Herbst-Welle
Deutsche Bundesländer wollen wieder Corona-Massnahmen

In Deutschland fürchtet man sich vor einer neuen Corona-Welle im Herbst. Deshalb fordern jetzt mehrere Bundesländer von der Regierung, sich auf schärfere Schutzmassnahmen vorzubereiten. Wie sieht es in der Schweiz aus?
Publiziert: 21.06.2022 um 14:24 Uhr
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Solche Bilder aus dem Winter 2021/22 gehören sowohl in Deutschland als auch der Schweiz der Vergangenheit an.
Foto: keystone-sda.ch

Das Coronavirus ist in der Schweiz seit der Abschaffung der Massnahmen in Vergessenheit geraten. Ähnlich sieht es in Deutschland aus, wo nur noch wenige Regeln in einzelnen Bundesländer gelten. Doch das könnte sich bald ändern – denn die Angst vor einer neuen Corona-Welle im Herbst wächst.

Gleich vier Bundesländer fordern die Regierung in Berlin dazu auf, möglichst schnell die gesetzliche Grundlage für schärfere Corona-Massnahmen zu schaffen, wie die «Tagesschau» berichtet. Das sei ein nötiger Schritt, um bei einem rasanten Anstieg der Fallzahlen mit Massnahmen reagieren zu können. «Dazu zählen insbesondere Maskenpflicht in Innenräumen, 3G/2G-Zugangsregeln, Testpflichten, Personenobergrenzen und Kontaktbeschränkungen», heisst es in einem Vorschlag der Bundesländer.

Bald vierte Impfung für alle?

Nebst den Massnahmen sollen auch die geltenden Bestimmungen für Coronatests verlängert werden. «Es bedarf auch weiterhin kostenfreier und unbürokratischer Testmöglichkeiten, um insbesondere den Schutz im Umfeld von Einrichtungen für vulnerable Personen und Gruppen sicherzustellen», erklären die Gesundheitsminister von Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen.

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Auch die Empfehlung zu einer vierten Impfung ist ein Thema in Deutschland. Bisher wird diese nur für Menschen ab 70 Jahren empfohlen. Neu könnte eine allgemeine Empfehlung ausgesprochen werden. In Absprache mit den Bundesländern soll die deutsche Regierung die Impfstrategie im Herbst und Winter planen.

Neuinfektionen um 45 Prozent gestiegen

In der Schweiz bleibt die Lage im Vergleich zu Deutschland weiterhin entspannt. Wieso das so ist, fällt beim Blick auf die Fallzahlen auf. Während es in Deutschland im Wochenschnitt 416,0 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner gab, waren es in der Schweiz zuletzt nur 190,6.

Trotzdem könnte Corona auch uns bald wieder zu schaffen machen. Denn die Neuinfektionen im 7-Tages-Schnitt sind, so tief sie auch scheinen, im Vergleich zur Vorwoche um 45 Prozent gestiegen. Auch die Todesfälle haben um 133 Prozent zugenommen, und die Covid-19-Hospitalisierungen sind um 16 Prozent gestiegen.

Erfahrungsgemäss ist das Übertragungsrisiko im Herbst höher als im Sommer. Bald könnte die Corona-Situation in der Schweiz also wieder schlimmer werden. Davor warnt auch der Moderna-Chefarzt Paul Burton (53): «Wir müssen konsequent bleiben und weiterhin alles tun, was wir können, um dieses Virus zu bekämpfen.» (obf)

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