Aufnahmen belasten Rudy Giuliani (79)
«Du bist meine Hure»

Eine Ex-Mitarbeiterin verklagt Rudy Giuliani wegen sexueller Übergriffe. Jetzt hat sie die Abschriften von Audioaufnahmen veröffentlicht.
Publiziert: 04.08.2023 um 01:21 Uhr
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Aktualisiert: 04.08.2023 um 02:12 Uhr
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Bild aus besseren Zeiten: Noelle Dunphy, Rudy Giuliani.
Foto: Noelle Dunphy

Drei Jahre lang arbeitete Noelle Dunphy für Trumps Anwalt Rudy Giuliani als Assistentin – und ging laut ihren Aussagen durch die Hölle. So soll er sie aufgefordert haben, nackt oder im Bikini zu arbeiten und ihn oral zu befriedigen.

Sie verklagte den 79-Jährigen im Mai auf 10 Millionen Dollar Schmerzensgeld. Er und seine Anwälte liessen alle Vorwürfe zurückweisen, gaben an, dass diese reine Schikane und Erpressungsversuche seien. Jetzt liess Dunphy mit ihrem Anwaltsteam die Bombe platzen: So hat sie viele Kommentare von Giuliani heimlich aufgezeichnet und veröffentlichte nun die Transkripte dieser Audioaufnahmen.

Diese wurden am Dienstag eingereicht und von einer Gerichtsagentur beglaubigt. Was Giuliani von sich gibt, ist teilweise verstörend. So sagt er zu Dunphy: «Diese Brüste gehören mir. Niemand sonst kommt an sie heran, okay? Es ist mir egal, ob sie flirten oder dir Visitenkarten geben. Die gehören mir, verstanden?»

In anderen Abschriften macht Giuliani Dunphy klar, dass er sie «besitzen» wolle, nennt sie «meine Schlampe» oder. «Du bist meine Hure.» Giuliani nennt seine Assistentin mitunter auch «mein kleines Mädchen» oder «meine Tochter».

«Sonst werde ich hart»

In einer Abschrift eines Gesprächs vom 18. August 2019 beschreibt er die «enorme Anziehungskraft», die Dunphy auf ihn ausübe. «Ich kann nicht an dich denken, sonst werde ich hart. Selbst wenn ich daran denke, wie klug du bist, werde ich hart.»

Neben den sexistischen Kommentaren liess Giuliani diverse rassistische und antisemitische Tiraden vom Stapel. Blick verzichtet darauf, diese wiederzugeben. Dunphy gibt in ihrer Klage an, Giuliani habe «ihr Vertrauen in ihn ausgenutzt, um sie zu einer unerwünschten sexuellen Beziehung zu manipulieren».

Befriedigung sexueller Wünsche war absolute Voraussetzung

Dunphy begann im Januar 2019 als Leiterin für Geschäftsentwicklung für Giuliani zu arbeiten, für ein Gehalt von einer Million Dollar pro Jahr. Ihren Angaben zufolge begann Giuliani mit dem Missbrauch fast unmittelbar nach Beginn des Arbeitsverhältnisses. «Er machte klar, dass die Befriedigung seiner sexuellen Wünsche, die praktisch jederzeit, überall kamen, eine absolute Voraussetzung für ihre Anstellung war»

Der Anwalt von Giuliani gibt nach der Veröffentlichung der Transkripte an, dass die Beziehung der beiden einvernehmlich gewesen sei. Dunphy habe eine gut dokumentierte Vergangenheit, bei der sie Männer zwecks Bereicherung der Belästigung bezichtige. (neo)

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