«Alle sagen Nein»
Trumps verzweifelte Suche nach Anwälten wegen FBI-Razzia

Donald Trump braucht Anwälte. Mehrere und gute sollen es sein. Doch keiner will den Ex-Präsidenten beim drohenden Prozess nach der FBI-Razzia vertreten.
Publiziert: 18.08.2022 um 11:23 Uhr
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Aktualisiert: 18.08.2022 um 12:33 Uhr
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Donald Trump braucht dringend neue Anwälte. Doch keiner will sein Anwalt werden.
Foto: Getty Images

Donald Trump (76) sucht verzweifelt nach gutem Rechtsbeistand. Doch die Suche gestaltet sich extrem schwierig, denn niemand will Trump vertreten.

«Alle sagen Nein», sagt ein prominenter republikanischer Anwalt, der anonym mit der «Washington Post» sprach. Trump sucht nach einem Team, das ihn nach der FBI-Razzia in seinem Anwesen in Palm Beach verteidigen kann.

Trump braucht erstklassigen Top-Anwalt

Bei Trump wurden «Top Secret»-Dokumente gefunden. Es ist wahrscheinlich, dass er deswegen angeklagt wird. Der prominente Strafverteidiger Jon Sale aus Florida lehnte letzte Woche die Vertretung von Trump ab. Er gibt an, dass er nicht genug Zeit für den Fall habe. Zur Zeitung sagt er: «Das Trump-Team braucht einen erstklassigen, sehr erfahrenen Bundesstrafverteidiger.»

Aber: «Man muss abwägen, ob man den Fall annehmen will». Er begründet: «Es ist nicht wie ein Fall von Trunkenheit am Steuer. Es geht darum, den ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten – und vielleicht den nächsten – in einem der öffentlichkeitswirksamsten Fälle aller Zeiten zu vertreten.»

Das sagt Ex-Anwalt Cohen

Früher konnte der Ex-Präsident Top-Anwälte mit Prestige und Publicity anlocken. Die Zeiten sind jedoch eindeutig vorbei. «Früher sagte er den Firmen, dass es von Vorteil sei, ihn zu vertreten, weil sie damit Werbung machen könnten. Heute ist das nicht mehr so», sagte Michael Cohen (55), ein Ex-Anwalt von Trump.

Cohen wurde 2018 wegen Steuerhinterziehung, falscher Angaben, Verstössen gegen die Wahlkampffinanzierung und Lügen gegenüber dem Kongress verurteilt.

Auch Trumps ehemaliger Anwalt Rudy Giuliani (78) muss sich nun selbst dem Gericht stellen. Giuliani musste wegen strafrechtlicher Ermittlungen im Zusammenhang mit der Wahl 2020 vor einer Geschworenenjury im US-Bundesstaat Georgia erscheinen.

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Trump ist «schwieriger Mandant», der nicht zuhört

Über Trump sagt er: «Er ist auch ein sehr schwieriger Mandant, weil er immer bis an die Grenzen geht, selten auf fundierte Rechtsberatung hört und Dinge tun will, die weder ethisch noch rechtlich angemessen sind.»

Jene Anwälte, die Trumps Fall annehmen würden, sind nicht sehr erfahren. In US-Medien heisst es, dass Susie Wiles, eine enge Beraterin von Trump, und die Anwältin Christina Bobb nach weiteren Rechtsbeiständen für ihn suchen.

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Seine aktuellen Anwälte sind unerfahren

Bobb war während der Durchsuchung in Trumps Florida-Residenz Mar-a-Lago anwesend. Laut «Vanity Fair» beschränkt sich Bobbs juristische Erfahrung auf Bundesebene auf wenige Fälle von Markenrechtsverletzungen, in denen sie das Fitnessunternehmen Crossfit vertrat.

Die andere Anwältin von Trump ist Lindsey Halligan. Sie habe sich bislang auf Versicherungsansprüche bei Wohn- und Gewerbeimmobilien konzentriert. (euc)

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