Auf Velotour mit Freund
«Panettone-König» (†56) von Blitz getroffen – tot

Zwei Biker waren am Freitag in den italienischen Alpen unterwegs, als sie von einem Blitz getroffen wurden. Beide starben noch vor Ort. Einer von ihnen war Alberto Balocco, ein bekannter Süsswarenunternehmer.
Publiziert: 27.08.2022 um 18:45 Uhr
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Aktualisiert: 27.08.2022 um 19:32 Uhr
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Das Unglück fand auf der Assetta-Strasse statt. Dort ist man laut Simone Bobbio von der Alpinen Rettung «den Gefahren ausgesetzt».
Foto: Soccorso Alpino

Am Freitagnachmittag war ein Autofahrer in den italienischen Bergen nahe der Stadt Turin unterwegs, als er auf zwei augenscheinlich tote Körper stiess. Sofort rief der Mann die örtlichen Rettungskräfte. Diese eilten mit einem Helikopter zur Einsatzstelle an der Assetta-Strasse, konnten dort aber trotz Wiederbelebungsmassnahmen nur noch den Tod der beiden Männer feststellen.

Wie die zuständigen Beamten später herausfanden, handelte es sich bei den Toten um Alberto Balocco (†56) und dessen Freund Davide Vigo (†55). Beide wurden laut «L'Unione Sarda» von einem Blitz getroffen und dadurch getötet. Balocco war Eigentümer und Geschäftsführer des Süsswarenunternehmens Balocco, das vor allem für die Herstellung von Panettone bekannt ist.

Von Gewitter überrascht

Das Familienunternehmen hat rund 500 Mitarbeitende und erzielte im letzten Jahr einen Umsatz von umgerechnet rund 190 Millionen Franken. Es wurde bereits 1927 als kleine Konditorei von Albertos Grossvater gegründet. Unter der Leitung von Albertos Vater Aldo, der als Erfinder des weltweit bekannten Mandorlato-Panettone gilt, wuchs die Konditorei dann zum Unternehmen an.

Alberto Balocco und dessen Freund Davide Vigo waren mit E-Mountainbikes in den Bergen unterwegs. Sie wurden wohl vom Gewitter überrascht, das plötzlich aufzog. Die beiden waren schon seit ihrer Kindheit befreundet und gingen Berichten zufolge oft gemeinsam in die Berge.

«Da oben ist man Gefahren ausgesetzt»

Der tödliche Unfall ereignete sich auf 2381 Metern Höhe in der Nähe des Col Blegier, wie die Zeitung «La Stampa» schreibt. Simone Bobbio von der Alpinen Rettung erklärte: «Da oben ist man den Gefahren ausgesetzt. Es gibt keine Unterstände oder hohe Bäume, an denen sich der Strom eines Blitzes hätte entladen können.»

Auch Mauro Maurino, der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Pragelato, äusserte sich zum Vorfall: «Wir kennen den Ort gut. Er zieht Tausende von Touristen an. Aber einen Unfall dieser Schwere hat es noch nie gegeben.» Demnach seien bisher ausschliesslich Tiere auf den Alpen von Blitzen getroffen worden. (obf)

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